Rettungsdienst:Ein Notarzt für Kinder

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Zahlreiche Ersthelfer waren bei dem Unfall im Einsatz. (Foto: Imago)

Kinderarzt Jörg Ratay will den Rettungsdienst bei Notfällen in den Landkreisen Freising und Erding unterstützen. Das Einsatzfahrzeug und die medizinischen Geräte kommen von der Björn-Steiger-Stiftung.

Künftig wird es in den Landkreisen Freising und Erding einen eigenen Notarzt für Kinder geben. Kinderarzt Jörg Ratay will den Rettungsdienst bei Notfällen mit Kindern unterstützen. Das Projekt wurde am Mittwoch bei einem Pressegespräch im BRK-Gebäude in Freising vorgestellt. Anwesend waren neben Ratay, Hubert Böck, Leiter des Rettungsdienstes, und Ulrich Schreiner von der Björn-Steiner-Stiftung, die das Projekt unterstützt.

Der Anstoß für die Aktion kam von Jörg Ratay selbst. Bis zur Etablierung des Projektes dauerte es aber vier Jahre. Da das Bayerische Rettungsdienstgesetz einen Rettungsdienst für Kinder nicht vorsieht, konnte beim Projekt nicht mit staatlicher Finanzierung gerechnet werden. Die Björn-Steiger-Stiftung hatte sich dann bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen. Das Einsatzfahrzeug und die medizinischen Geräte werden durch die Stiftung zur Verfügung gestellt.

"Ich möchte gerne drei weitere Kollegen dazu holen."

Der Kinderarzt erläuterte, dass der allgemeine Rettungsdienst bei Notfällen mit Kindern aufgrund der physiologischen und anatomischen Unterschiede zu Erwachsenen oft nicht immer ideal geschult sei. Aus diesem Grund brauche es erfahrene Kinderärzte und Kinderärztinnen im Rettungsdienst. Studien hätten ergeben, dass bei fünf bis zehn Prozent aller Notarzteinsätze Kinder unter zehn Jahren betroffen seien. Der Bedarf sei also hoch. Persönliche Erfahrungen des Kinderarztes haben gezeigt, dass ein geschultes Auge im Notfall sogar Leben retten kann. Jörg Ratay wird den Kindernotarzt-Dienst vorübergehend alleine übernehmen.

Er will aber noch drei weitere Kollegen, unter ihnen auch zwei Kinderärzte, dazu holen. Somit könne man sich die Zeit untereinander aufteilen und sicherstellen, dass zu jedem Zeitpunkt ein geschulter Arzt einsatzbereit ist, sagte er. Ob der Rettungszweckverband die Genehmigung dafür jedoch erteilen werde, bleibe für den Moment noch offen.

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