Freising:Mehr Geld für Sprachförderung

Landkreis investiert 10 000 Euro zusätzlich in Integrationsaufgabe

Von Peter Becker, Freising

Der Kreisausschuss des Kreistags hat am Donnerstag das Budget für die Sprachförderung von Flüchtlingen um 10 000 Euro aufgestockt. Bisher standen dafür 30 000 Euro zur Verfügung, nun sind es 40 000. Werner Wagensonner, Leiter der Sozialverwaltung am Landratsamt, sieht dies als Ergänzung zu den Deutschkursen, welche die ehrenamtlichen Helfer in den Unterkünften geben. Seiner Aussage nach sind vor allem die Alphabetisierungskurse ein wichtiger Baustein. Das Beherrschen der deutschen Sprache ist wesentlicher Bestandteil zum Gelingen der Integration.

Das Angebot läuft über die Volkshochschulen in Freising, Moosburg, Eching, Neufahrn und Zolling/Attenkirchen. Wagensonner sagte, dass 90 Prozent der Flüchtlinge an den Kursen teilnehmen, wobei das Niveau sehr unterschiedlich sei. Manche hätten zumindest die Schriftzeichen ihrer Muttersprache gelernt. Diese seien wesentlich schneller des Deutschen mächtig, als diejenigen, die bislang weder Lesen noch Schreiben gelernt hätten. Für letztere sind so genannte Verlängerungskurse vorgesehen. Ein Zertifikat bestätigt den Teilnehmern ihr erreichtes Sprachniveau, das ihnen den Zugang zur Berufsschule und Sprachkursen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ermöglicht. Arbeitgebern bescheinigt es, dass ihr neuer Mitarbeiter in der Lage ist, seine Anweisungen zu verstehen.

Bis auf Josef Dollinger (Freie Wähler) stimmten alle Mitglieder des Kreisausschusses dem Antrag zu. Der Moosburger Kreisrat erklärte, er erkenne die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer durchaus an. "Die Sprachkurse sind sinnvoll", betonte er. Er stimme aber trotzdem dagegen. "Ich unterstreiche damit meine Haltung gegen die Asylpolitik der Bundesregierung", begründete er seine Ablehnung.

© SZ vom 27.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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