Landwirtschaft:Streuobstwiesen sind wichtig für die Artenvielfalt

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Mit der Bedeutung von Streuobst befasst sich eine Vortragsreihe des Kreisbildungswerks. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Bestände der Kulturlandschaft müssen geschützt werden, fordert Veronika Stegmann. Um über das Thema zu informieren, gestaltet die Landschaftsarchitektin im Kreisbildungswerk eine Veranstaltungsreihe zu dieser Art von extensivem Obstanbau.

Von Elena Weller, Freising

Streuobst ist, wie das Kreisbildungswerk Freising treffend formuliert, wieder "in aller Munde". 2021 hat die Bayerische Staatsregierung mit dem Umwelt- und dem Landschaftsministerium ein Abkommen zur Erhaltung der Streuobstbestände vereinbart. Bis 2035 sollen bayernweit eine Million neue Bäume gepflanzt werden. Anlässe wie der "Tag der Streuobstwiese" am 26. April sollen die mediale Aufmerksamkeit auf die Thematik lenken. "Das Thema ist damit total aktuell", sagt Veronika Stegmann überzeugt. Stegmann ist Diplomingenieurin für Landschaftsarchitektur und hat die Veranstaltungsreihe "Challenge accepted 2024: Streuobst in aller Munde" entworfen, die als Veranstaltung des Kreisbildungswerks für Erwachsenenbildung stattfinden wird.

Die eine Million neuen Streuobstbäume, die gepflanzt werden sollen, sind ein hohes Ziel. "Damit das auch passiert, müssen Leute aktiv werden", argumentiert Veronika Stegmann. Das sei unter anderem Grund für sie gewesen, diese Veranstaltungen zu indizieren. Sie ist überzeugt, dass es wichtig sei, diese Art von Obstbau beizubehalten. Streuobstwiesen seien eine große Bereicherung für die Landschaft. Streuobst werde extensiv bewirtschaftet, im Gegensatz zur Plantagenwirtschaft, deren intensive Bewirtschaftung wenig Lebensraum für Artenvielfalt zulasse, erklärt Stegmann. Die Artenvielfalt und der Lebensraum, die bei Streuobstwiesen entstehen, seien ein "landwirtschaftliches Kulturgut", versichert sie.

Stegmann hat das Ziel, heimische Obstbestände den Konsumenten näherzubringen. "Das Obst soll in allen Facetten wahrgenommen werden. Nicht nur im Biotop, sondern auch ästhetisch und kulinarisch", wünscht sie sich. Es gehe bei der Veranstaltungsreihe um eine Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema, denn ein Problem sei, dass zunehmend Streuobstbäume aus Privatgärten verschwinden. Mit den Projekten möchte sie die Begeisterung für Streuobstwiesen weitergeben, erklärt Stegmann. "Dafür nutzen wir verschiedene thematische Zugänge."

Die Veranstaltungen bieten über Kunst, Kulinarik und Kultur Möglichkeiten, sich mit Streuobst zu befassen, zählt Stegmann auf. Die Reihe bietet unter anderem Veranstaltungen über die mythologische Bedeutung des Apfels, einen Einstieg in die Aquarellmalerei auf der Streuobstwiese und Vorträge über Flächenbewirtschaftung und Informationen für "Streuobst- Starter". Damit sei für jeden etwas dabei. Laien sowie Teilnehmer mit Vorerfahrung können an den Veranstaltungen teilnehmen, versichert sie.

Die Veranstaltungsreihe startet am 26. April, dem Tag der Streuobstwiese, mit der Veranstaltung "Streuobst auf dem Schafhof - eine Exkursion durch Kultur, Natur und Geschmack." Das Kreisbildungswerk bittet um eine Voranmeldung über die Internetseite. Das vollständige Programm ist ebenfalls auf der Website zu finden unter: https://www.bildungswerk-freising.de/de/challenge-accepted-2024.html

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