Freisinger Innenstadt:Im August kann es losgehen

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Planungsausschuss stimmt erstem Bauabschnitt zur Umgestaltung der City zu. Er kostet 1,53 Millionen Euro, zwölf Prozent mehr als erwartet. Den Anwohnern wird erstmals eine Beispielrechnung für ihren Anteil präsentiert.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der erste Bauabschnitt für die Umgestaltung der Freisinger Innenstadt wird 1,53 Millionen Euro kosten. Er ist damit um zwölf Prozent teurer als bei der Kostenschätzung erwartet. Der Bauabschnitt umfasst den Ausbau der Heiliggeistgasse und der Unteren Domberggasse samt Instandsetzung der Brücke über die Stadtmoosach und ist am Mittwoch vom Planungsausschuss des Stadtrats einstimmig so beschlossen worden.

Zur Finanzierung erwartet die Stadt Freising einerseits staatliche Zuschüsse - unter anderem aus Mitteln der Städtebauförderung - zum anderen werden die Anlieger über die Straßenausbaubeitragssatzung zur Kasse gebeten, und zwar mit 45 Prozent der Kosten für die Straßenflächen, im Fall von Beleuchtung und Entwässerung sind es sogar 55 Prozent.

Was das für einzelne Hauseigentümer bedeuten kann, wurde am Mittwoch in Beispielrechnungen dargestellt. Basierend auf den für die Heiliggeistgasse berechneten Kosten hatte Stadtdirektor Gerhard Koch die Summe für die General-von-Nagelstraße und damit für das gesamte erste Abrechnungsgebiet hochgerechnet. Auf die Anwohner umgelegt werden müssten damit knapp 1,2 Millionen Euro, von denen an der Heiliggeistgasse wiederum 164000 Euro allein die Stadt Freising für ihre St. Georg-Schule zahlen würde.

Die Besitzer der Häuser gegenüber der Förderschule würden laut Kochs Beispielrechnung mit zwischen 4200 und 11 000 Euro zur Kasse gebeten. Das sei unter anderem abhängig von Nutzung und Grundstücksgröße, sagte Koch und betonte wie auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher mehrmals, dass es sich eben lediglich um Beispielrechnungen handele, um den Betroffenen einen ungefähren Anhaltspunkt zu geben.

Eigentumswohnungen in den genannten Häusern würden demnach zwischen 1000 und 5000 Euro an Beiträgen kosten. An der General-von-Nagel-Straße könne das jedoch schon wieder etwas anders aussehen.

FW-Stadtrat Karl-Heinz Freitag bedankte sich gleichwohl bei der Verwaltung für diese Informationen. Diese könnten zur Beruhigung der Bürger beitragen, so seine Einschätzung, "denn bei den Versammlungen der Bürgerinitiative Innenstadt kursierten bisher immer ganz andere, deutlich höhere Summen".

Geplant ist konkret, die Heiliggeistgasse gemäß der Innenstadtkonzeption barrierefrei und niveaugleich auszubauen und als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen. Sitzelemente und Fahrradständer sollen in regelmäßigen Abständen Einengungen bilden, die zu einer zusätzlichen Verminderung der Geschwindigkeit führen, so die Hoffnung der Planer.

Als Bodenbelag soll das gestrahlte Natursteinpflaster verwendet werden, das der Stadtrat für die künftige Gestaltung der Innenstadt ausgewählt hat - und das derzeit auf einer Musterfläche an der Oberen Hauptstraße besichtigt werden kann.

Der Grundriss des ehemaligen Stadttors "Isartor" soll als "historische Spur" abgebildet werden. Dafür wollen die Planer einen schwarzen Naturstein mit gebrochener Oberfläche verwenden. In den Belag wird der Schriftzug "Isartor" eingefräst. Eine Informationstafel soll das Tor erläutern. An der platzartigen Aufweitung in der Unteren Domberggasse sollen drei neue Bäume gepflanzt und Fahrradstellplätze geschaffen werden, Sitzelemente aus Granit verhindern, dass dieser Bereich befahren werden kann. Die Kosten für diesen Platz werden im Übrigen nicht auf die Anwohner umgelegt, wie Koch informierte, gleiches gelte für die Arbeiten zur Sanierung der Brücke oder das geplante Buswartehäuschen für die Bushaltestelle an der Heiliggeistgasse. Diese soll leicht nach Süden vor den Christopher-Paudiß-Platz verschoben werden und wird eben mit einem Wartehäuschen ausgestattet, das auf dem Grundstück der Heiliggeistspitalstiftung aufgestellt wird.

Nachdem bereits seit Februar dieses Jahres Spartenleitungen in der Heiliggeistgasse erneuert und angepasst werden, beginnt der Ausbau des ersten Bauabschnitts voraussichtlich Mitte August.

© SZ vom 24.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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