Freising:Goethe und seine Frauen

Rosemarie Ritter erinnert an die Inspirationsquelle des Dichters

Worin Künstler ihre Inspiration finden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Über Johann Wolfgang von Goethe ist bekannt, dass seine Inspiration häufig Frauen waren. Die Germanistin und Künstlerin Rosemarie Ritter spricht am Freitag, 20. November, von 19 bis 21 Uhr über den Dichter und die Frauen. Im Raum Isarau der Volkshochschule an der Kammergasse 12 zeichnet Ritter ein Bild von Goethe als geliebter Sohn, Spielgefährte seiner Schwester und umschwärmter junger Mann. Erlangte eine Frau einmal Bedeutung für ihn, schenkte er ihr höchste Aufmerksamkeit und verstand es, ihr innerstes Wesen zum Vorschein zu bringen.

Nicht zu einseitigem Nutzen. Denn auch er bezog daraus seine Anregungen und die gemeinsamen Erlebnisse förderten seine Kreativität. So entstanden zauberhafte Gedichte sowie großartige Romane und Dramen. Diese Fülle an Erfahrungen war bedingt durch seine Angst vor Abhängigkeit. Die Flucht vor einer endgültigen Bindung formte, verwirrte und leitete ihn, sie verjüngte ihn stets aufs Neue. Die literarischen Abbilder seiner Liebschaften schuf er, während er die realen Musen schon innerlich verabschiedete. Konnte er keine dieser Frauen für immer glücklich machen, so setzte er ihnen doch ein literarisches Denkmal, welches die Züge ihrer Vorbilder lebendig hält und verschmelzen lässt. So offenbart sich Goethes ständiges Verlangen nach einem vollendeten und gelingenden Leben, wodurch der Leser in Goethes weiblichen Protagonisten etwas erfühlen kann, was weit über diese hinauszugehen scheint. Anmeldung: www.vhs-freising.org oder 0 81 61/4 90 70.

© SZ vom 18.11.2015 / DJWW - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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