Gut zu wissen:Die Polizei nutzt niemals die 110

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Immer wieder melden sich "Schockanrufer" bei älteren Menschen, so wie auf diesem Symbolbild. Eine 86-jährige Frau aus Neufahrn wurde durch diesen Trick um über 65.000 Euro betrogen. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Nach neuen Fällen betrügerischer Anrufe erneuert die Kripo Erding ihre Warnungen und Verhaltenstipps.

Erst Ende Juli hatten in Freising trickreiche Betrüger als angebliche Polizisten eine 66-Jährige mit einem Telefonanruf so geschickt unter Druck gesetzt, dass sie ihnen am Ende einen fünfstelligen Eurobetrag übergab. Am Mittwoch hat in Wartenberg nun der aufmerksame Enkel eines Rentners einen ähnlichen Erfolg betrügerischer Anrufer in letzter Sekunde verhindert.

Der Mann aus Wartenberg hatte einen Anruf von einer bislang unbekannten Person erhalten, die sich am Telefon als Polizeibeamter ausgab. Die Geschichte: Angeblich hätte die Tochter des Angerufenen einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und es könne nun nur durch Zahlung einer Kaution eine Haftstrafe verhindert werden. Da der Rentner diese von Telefonbetrügern häufig verwendete Geschichte glaubte, wollte er sich auf den Weg zu seiner Bank machen und gut 15000 Euro abheben. Die Übergabe des Geldes sollte in Ingolstadt vor dem dortigen Amtsgericht erfolgen.

Bevor der Wartenberger das Haus verließ, sprach er allerdings noch mit seinem Enkel über das Geschehene. Der kannte die Betrugsmasche, verhinderte Abholung und Übergabe des Geldes und informierte die Polizei.

Die Kriminalpolizeiinspektion Erding, die in diesem Fall die weiteren Ermittlungen übernommen hat, wird nicht müde, vor den Telefon-Betrügern zu warnen. Egal mit welcher Masche diese arbeiten, stehe am Ende immer die gleiche Forderung: Geld. Deshalb sollte man am besten gleich auflegen, wenn man sich nicht sicher ist, wer anruft und man sich unter Druck gesetzt fühlt, lautet einer der polizeilichen Verhaltenstipps. Die echte Polizei fordere niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände und rufe auch nie unter der Polizeinotrufnummer 110 an. Das machten nur Betrüger. Wer unsicher sei, könne selber die 110, wählen, sollte dafür aber nicht die Rückruftaste nutzen. Alternativ könne man den angeblich betroffenen Angehörigen auch unter der Nummer anrufen, die einem bekannt sei, rät die Polizei weiter. Generell sollte man am Telefon nie über seine persönlichen und finanziellen Verhältnisse sprechen, niemals Geld an unbekannte Personen übergeben und im Zweifelsfall eine Vertrauensperson hinzuziehen. ​​​​​

Weitere Informationen zu dem Thema finden sich im Internet auf den Seiten der Präventionskampagnen "Leg auf!" und "Lösch das!" .

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