Freising:Die Strategien der Regenwürmer

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Beim Tag der offenen Tür in der Landesanstalt für Landwirtschaft wird den Gästen ein unterhaltsames Programm geboten

Wenn die Landesanstalt für Landwirtschaft (LFL) alle zwei Jahre am Standort Freising ihre Türen öffnet, lohnt sich ein Besuch, denn auch für Nicht-Wissenschaftler und Nicht-Landwirte wird jedes Mal viel geboten. Am Sonntag, 17. September, ist es wieder soweit. Von 10 bis 17 Uhr gibt es auf dem LFL-Gelände an Langer Point und Am Gereuth ein vielseitiges und unterhaltsames Programm.

Die Experten helfen an diesem Tag beispielsweise weiter, wenn Gartenbesitzer Probleme mit Krankheiten und Schädlingen haben oder wissen wollen, wo welche Pflanze am besten hinpasst. Im Fokus steht in diesem Jahr aber vor allem das Wasser. Die Landesanstalt stellt Forschungsprojekte vor, die Berührungspunkte mit diesem Thema haben. Die Besucher erfahren mehr über LFL-Lösungen für die Landwirtschaft - von denen auch Natur und Verbraucher profitieren.

Die Abteilung Öko-Landbau informiert über eine Themenpalette vom Bio-Siegel, über die Forschung in der Öko-Schweinehaltung bis hin zum Stallbau für eine tiergerechte Haltung. Außerdem geht es um Mutterkuhhaltung und Fischerei sowie Düngung und Gewässerschutz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Biotechnologie in der Pflanzenzüchtung - eine Schlüsseltechnologie im 21. Jahrhundert für eine gezielte Selektion, was Blühzeitpunkt, Krankheitsresistenz oder auch Brau- und Backqualität angeht. Weiteres Thema ist eine effiziente und gleichzeitig umweltschonende Bewässerung, beispielsweise beim Kartoffelanbau.

Auch die Zubereitung von Süßholz-Karamell können Besucher am Tag der offenen Tür mitverfolgen. Die Heilpflanze wird in Deutschland schon lange angebaut. Die süß schmeckenden Wurzeln werden beispielsweise für die Lakritzherstellung verwendet. Die LFL-Forscher haben ein modernes Anbauverfahren entwickelt.

Auch Berufe rund um Landwirtschaft, Tierhaltung, Versuchstechnik und Maschinen werden vorgestellt.

Es gibt Führungen und Vorführungen zum Spürhund-Einsatz bei der Käfersuche, zu Weiderobotern und Laboranalytik und zur Wiederentdeckung alter Sorten durch die moderne Pflanzenzüchtung. Auch eine umweltfreundliche und effiziente Gülleausbringung stellt die Landesanstalt vor, zeigt aber auch die Grenzen der emissionsarmen Methode auf.

Ein Regensimulator demonstriert den Abfluss an der Oberfläche und den Sickerwasseranfall verschiedener Varianten der Bodenbearbeitung. Eine wichtige Rolle kommt hier auch den Regenwürmern zu: Denn die von ihnen geschaffenen kleinen Röhren lassen Niederschlag schneller versickern, sie tragen so zum Erosions- und zum Hochwasserschutz bei. Die Landesanstalt für Landwirtschaft erklärt auch, welche Strategien Regenwürmer entwickelt haben, um Überflutungen überstehen zu können.

Unter der Überschrift "Erlebnis Landwirtschaft" wird auch für die kleinen Besucher einiges geboten: Sie können Küken beim Schlüpfen zuschauen, Ferkel, Kuh und Kalb kennenlernen, Backen, Getreide mahlen auf dem Getreidefahrrad, Apfelsaft pressen oder Maispüppchen basteln. Außerdem gibt es einen Bauernhof-Flipper, eine Schatzsuche, ein Fühlquiz und natürlich darf auch das Kinderschminken nicht fehlen.

© SZ vom 10.08.2017 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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