Freising:Die ganze Welt ist grau

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Depressionen bringen einen 35-Jährigen um seine Existenz

Johann Kirchberger

- Voller Hoffnung kam Markus V. einst von Polen nach Deutschland. Er hoffte auf ein besseres, sorgenfreies Leben und war bereit alles zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Doch dann wurde er krank und alle seine Träume platzten. Markus V. leidet an einer wahnhaften Bewusstseinsstörung und an Depressionen.

Mehrere Klinikaufenthalte hat er schon hinter sich. Was er sich in drei Jahren aufgebaut hat, sagt er, habe er in drei Monaten verloren. Seine Krankheit trete immer wieder auf, und "dann ist von einer Sekunde zur nächsten die ganze Welt verkehrt". Markus hat dann Ängste, Selbstmordgedanken, Gedächtnisstörungen und Zwangsvorstellungen. Er sieht die ganze Welt in einem grauen Mantel und fühlt sich sehr schlecht. Zusätzlich belastet den 35-jährigen Markus, dass kürzlich seine Mutter gestorben ist und er inzwischen seinen Arbeitsplatz verloren hat. Trotzdem hat er sich und sein Leben noch nicht aufgegeben. Er hofft darauf, dass die Intensität seiner Erkrankung nachlässt und er dann wieder ein normales Leben führen kann. Außerdem möchte er wieder in einer schönen Wohnung leben, in der er sich wohl fühlt. Momentan ist das nicht der Fall. Markus hat kaum Möbel in seinen zwei Zimmern. Er hat keinen Kleiderschrank und keinen Tisch. Außerdem müsste in seiner Wohnung erst einmal renoviert werden. Aber von dem Geld, das ihm zur Verfügung steht, kann er sich keine Möbel leisten.

Der "Adventskalender für gute Werke", das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung, möchte Markus V. ein wenig unterstützen, möchte ihm helfen, gebrauchte Möbel zu kaufen und zwei Eimer Farbe, um seine Wohnung zu streichen. Dann sind vielleicht auch seine Depressionen nicht mehr so schlimm und er blickt wieder mit etwas mehr Hoffnung in die Zukunft.

© SZ vom 07.12.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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