Freising:Der Abfall wird nicht weniger

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Der größte Teil landet auch in diesem Jahr in der Münchner Müllverbrennungsanlage. Gebühren steigen 2016 moderat

Von Peter Becker, Freising

Um die 31 000 Tonnen Abfall entstehen Jahr für Jahr im Landkreis Freising. Dies geht aus dem Jahresbericht des Landratsamts hervor. So war es im vergangenen Jahr und so wird es wohl auch 2016 sein. Der größte Teil landet in der Münchner Müllverbrennungsanlage. Nur nicht brennbare Materialien wie Eternit oder Mineralwolle fährt der Landkreis auf die Deponie Spitzlberg bei Landshut.

In vergangenen Jahrzehnten war es üblich, Abfälle einfach in die Landschaft zu kippen. Über so eine Deponie verfügt der Landkreis bei Marchenbach in der Gemeinde Haag. Die ist natürlich längst still gelegt. Um genau zu sein, seit zehn Jahren. Dort ist mittlerweile ein kleines Biotop entstanden. Spezielle Kräutermischungen sollen dort gedeihen, an denen sich beispielsweise die Feldhasen laben. Sogar ein Reh haben die Mitarbeiter des Landratsamts dort schon gesichtet.

Obwohl die Deponie seit zehn Jahren still gelegt ist, entstehen dort aber immer noch Gase und Sickerwasser. Erstere werden einfach abgefackelt. Das Sickerwasser fließt in die Haager Kläranlage. Für 2016 plant die nun Verwaltung am Landratsamt Freising, ein Zwischenlager für das abfließende Gebräu zu bauen. Dort soll es aufbereitet werden. Die technischen Anlagen auf der Mülldeponie werden wohl noch einige Jahrzehnte in Betrieb sein, um Verschmutzungen zu verhindern. Zur Verwunderung der Landkreismitarbeiter finden sich auf der Deponie immer wieder Golfbälle, die wohl von außen in die Anlage geschlagen werden.

Eine Innovation war 2015 ein Entsorgungskalender mit dazugehörigen Straßennamen. So kann jeder Bürger ablesen, wann in seinem Straßenzug die Müllabfuhr kommt und welche Verschiebungen es aufgrund von Feiertagen gibt. Seit dem vergangenen Frühjahr sammelt der Landkreis Druckerpatronen. Dafür stehen auf den Wertstoffhöfen rote Tonnen bereit.

Auf Unmut stieß bei vielen Bürgern der Abbau von Papiercontainern in den Gemeinden und Städten. Derzeit wird Altpapier durch caritative Sammlungen, Container und Tonnen gesammelt. Der Siegeszug letzterer lässt sich wohl nicht mehr aufhalten. Für alle drei Sammelmethoden reicht die Papiermenge im Landkreis nicht aus. Der Landkreis rutschte durch die Bewirtschaftung mit Containern immer mehr in die roten Zahlen. Er beschloss daher, diese Behälter weitgehend abzubauen. Nur auf den Wertstoffhöfen sollen sie flächendeckend erhalten bleiben, ansonsten nur in dicht bebauten Wohngebieten. Als Alternative verweist der Landkreis auf die Papiertonne, die eine Moosburger Entsorgungsfirma anbietet. Seit dem neuen Jahr müssen die Bürger bei der Müllabfuhr etwas tiefer in die Taschen greifen. Aus finanziellen Gründen hebt der Landkreis die Gebühren an, um seine Bilanzen auszugleichen. Der Zuschlag fällt aber moderat aus. Gemessen an den Landkreises in der Region liegt der Landkreis dann immer noch im guten Mittelfeld, was das Preisniveau anbelangt.

© SZ vom 12.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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