Freising:Das Lernen hört nie auf

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Abschlussfeier der FOS/BOS im Camerloher Gymnasium: Die Schulbesten der 12. und 13. Klassen. (Foto: efm)

529 Schüler haben ihr Fachabitur in der Tasche. Zum Abschied spielt die Schulband den Titelsong aus "Skyfall"

Von Isabella Lössl, Freising

"Seien Sie stolz auf sich und auf ihren damit geschaffenen Meilenstein, das kann Ihnen niemand mehr nehmen", gratuliert am Freitag Direktorin Roswitha Stichlmeyr ihren Absolventen, die ihr Fachabiturzeugnis in den Händen hielten. 529 Schülerinnen und Schüler, so der stellvertretende Schulleiter Jörg Matthes, hatten sich den Fachabitur- und Abiturprüfung heuer unterzogen. "Mehr als an allen Freisinger Gymnasien zusammen".

In der neuen Aula des Freisinger Camerloher-Gymnasiums wurde die Feier von der Schulband musikalisch untermalt, die mit Leiter Yvo Fischer unter anderem den James Bond Song "Skyfall" zum Besten gab. Zwei Fachabiturienten stechen besonders hervor: Kenneth Laureys und Yasin Meral, die beide mit dem Schnitt von 1,2 die besten der 12. Klassen sind. Seit Jahren sind beide befreundet und sitzen nebeneinander, schon die Mittlere Reife vor zwei Jahren schlossen sie mit nur einem "gut" im Zeugnis ab. Beide hängen noch das 13. Schuljahr dran, und studieren anschließend, natürlich zusammen, Ingenieurswesen an der Technischen Universität in München. Robert Scholz, stellvertretender Landrat, verglich die Abschlussfeier mit einer Tür. "Sie stehen im Moment im Eingangsraum und haben viele verschiedene Türen zur Auswahl. Welche Sie auch wählen werden, eines ist überall gleich. Das Lernen wird Sie weiter begleiten, das hört nie auf". Auch Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, der früher selbst die Fachoberschule besucht hat, gratulierte den Abiturienten. "Genießen Sie die Ruhe, bevor es weiter geht, Sie haben es sich verdient". Zwei Drittel ihres Lebens haben die Schüler nun in ihre Schulzeit investiert, rechnete Detlev Wagner, der Vorsitzende des Elternbeirats. "Wenn man das in Stunden umrechnet, landet man etwa bei 18 000. Und die Zeit, die man Zuhause lernt, ist da noch nicht einmal mit eingerechnet". Die von Normen und Regeln geprägte Schulzeit werde jetzt ersetzt von einem Leben, in dem man Gestaltungsräume hat und Verantwortung übernehmen muss.

Steve Schröder, der an diesem Vormittag für die Absolvia der Fachoberschule sprach, erinnerte an das viel gewünschte "Viel Erfolg", das die Schüler seit Jahren vor Prüfungen oder einem neuen Lebensabschnitt hören. "Was ist Erfolg? Dafür gibt es keine Definition, das ist ein individueller Begriff. Was man tut, um seinen Mitmenschen in guter Erinnerung zu bleiben, ist jedem selbst überlassen". Er dachte auch an diejenigen, die zur Feier erschienen waren, obwohl sie das Klassenziel verfehlt oder den erforderlichen Schnitt von 2,7, der zum Übertritt in die 13. Klasse benötigt wird, verfehlt hatten.

© SZ vom 13.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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