Freising:"Das ist eine Herausforderung"

50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge beherbergt der Landkreis Freising derzeit in seinem Zuständigkeitsgebiet. 100 sollen es bis zum Jahresende sein. "Das ist eine Herausforderung", stellte Jugendamtsleiterin Arabella Gittler-Reichel im Jugendhilfeausschuss des Kreistags fest. Manch Kreisrat ärgert sich darüber, dass die jungen Asylbewerber in Hallbergmoos nicht dem Konto des Landkreises zugeschrieben werden. Dann hätte dieser für das laufende Jahr bereits sein Soll erfüllt. Doch die rund 100 jungen Menschen derzeit dort hat das Münchner Jugendamt in Hallbergmoos einquartiert. Deshalb sind in erster Linie die Behörden der Landeshauptstadt gefragt. Sei dem, wie es sei: Das Jugendamt des Landkreises sucht weiterhin Unterkünfte und Familien, die sich der jungen Menschen in Form von Vormundschaften annehmen.

Was die personelle Besetzung angeht, hat der Kreistag im Zuge der Haushaltsberatungen bereits reagiert. Neue Stellen zur Betreuung der jungen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind geschaffen, teilweise aber noch nicht vollständig besetzt. Etwa im Bereich der Amtsvormundschaften und des Fachdienstes für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Kreisrätin Eva Bönig wollte den Grund dafür wissen. Landrat Josef Hauner (CSU) erläuterte, dass der Landkreis auf das Ergebnis eines Vorstoßes der bayerischen Staatsregierung warte. Diese verlangt eine ihrer Ansicht nach gerechtere Umverteilung der jungen Flüchtlinge auf die Bundesländer. Nach dem die meisten Neuankömmlinge in Bayern deutschen Boden betreten, steht der Freistaat besonders mit ihrer Unterbringung in der Pflicht. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, will der Landkreis die bislang noch freien Stellen im Jugendamt besetzen.

© SZ vom 24.06.2015 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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