Startbahndebatte:CSU bleibt im Maximilianeum

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Der Vorsitzende der Landtagsfraktion lehnt die Einladung nach Attaching ab. Stattdessen soll die Bürgerinitiative eine Delegation nach München schicken.

Die Landtagsfraktion der CSU wird nicht nach Attaching kommen, um sich dort über die Auswirkungen einer möglichen dritten Startbahn zu informieren. Der Fraktionsvorsitzende Thomas Kreuzer hat einer entsprechenden Einladung der Attachinger Bürgerinitiative jetzt eine Absage erteilt.

Es entspreche den Gepflogenheiten der CSU-Fraktion, die Fraktionsversammlungen im Maximilianeum in München abzuhalten, heißt es in dem Schreiben Kreuzers an die BI. Diese Sitzungen seien vornehmlich der internen Willensbildung der Fraktion vorbehalten.

Gleichwohl will die Landtagsfraktion den Attachingern Gelegenheit geben, ihre Argumente gegen den Flughafenausbau vorzubringen. Kreuzer hat eine Delegation der BI nach München eingeladen, um ihm und Vertretern der zuständigen Arbeitskreise der Fraktion die Sicht der Bürgerinitiative ausführlich zu erläutern.

Den Attachingern reicht das nicht: "Wir sind der Meinung, dass in einem Gespräch in einem sterilen Besprechungsraum des Maximilianeums die vielfachen Belastungen einer dritten Startbahn für Attaching und die skurrilen Einschränkungen des täglichen Lebens nicht begreiflich gemacht werden können", heißt es in einer Mitteilung dazu. Nur in der Realität werde an den Referenzpunkten klar, welche Belastungen auf Attaching, Freising und die Region zukommen würden. Man werde die Einladung nach München zwar annehmen, aber weiterhin einen Termin in Attaching fordern.

Verwunderlich finden die Startbahngegner, dass es der CSU-Fraktion im Juni 2014 sehr wohl möglich war, eine Sitzung am Flughafen abzuhalten. Kreuzer hatte diesen Termin in seinem Antwortschreiben als "Ausnahme" bezeichnet, bei der nicht das Gespräch mit den Verantwortlichen der Flughafengesellschaft im Vordergrund gestanden habe.

Hier sieht die BI eine "Differenz" zur Berichterstattung über die Sitzung: "Die veröffentlichten Fotos und Bildunterschriften wie ,Fraktionssitzung mit Dr. Michael Kerkloh' und ,Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH, diskutierte mit der CSU-Landtagsfraktion über die Bedeutung des Flughafens München für den Wirtschaftsstandort Bayern' vermitteln uns nicht das Bild von internen Beratungen der aktuellen politischen Tagesordnungspunkte."

© SZ vom 19.01.2016 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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