Freising:Beton statt Pläne

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Spaten mit Erinnerungswert: Eine Gravur zeigt, wofür das Werkzeug zum ersten Mal benutzt worden ist. (Foto: Marco Einfeldt)

Erster Spatenstich für die Schlüterhallen-Erweiterung gesetzt

Von Kerstin Vogel, Freising

Das war ein Satz, auf den sich der Oberbürgermeister und sein Investor einigen konnten: "Was lange währt, wird endlich gut", gaben sie sich am Donnerstag beim feierlichen Spatenstich für die Erweiterung der Schlüterhallen optimistisch, bevor sie sich gegenseitig lobten. Das Projekt, um das es dabei ging, ist der Neubau des Fachmarktzentrums südlich der Schlüterhallen - für die meisten Freisinger allerdings zählt vor allem eines: dass hier endlich wieder ein Kino für die Stadt entsteht.

Seit gut vier Wochen wird am Aushub der gigantischen Baugrube für das Vorhaben gearbeitet. Das Loch, das hier inzwischen gähnt, ist so lang wie der Hartl-Bau nebenan und bildet eine L-Form in Richtung Schlüter-Hallen. Das Lob, das Investor Josef Saller aus Weimar der Stadt Freising aussprach, hatte durchaus damit zu tun, dass das ganze Projekt eben schon ein wenig "lang währte". Eigentlich sei man sich schon vor vier Jahren einig gewesen, was man haben wolle, sagte Saller. Doch in Freising werde eine "verantwortungsvolle Stadtpolitik" betrieben, lobte der Investor. Man wolle die Kaufkraft der Bürger in Freising halten, doch diese solle eben nur zu einem Teil "auf die grüne Wiese" fließen, fasste Saller zusammen: "Die Innenstadt geht vor und das ist gut so."

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher freute sich, schließlich "gibt es nicht so oft Lob von Investoren für die Stadtpolitik". Er lobte Saller umgekehrt als erfahrenen Partner mit erfolgreichen Projekten in halb Europa. Man wisse, dass ein Kino "nicht die renditeträchtigste Sparte" sei, so Eschenbacher. Umso mehr freue man sich, dass das Projekt zusammen mit dem Fachmarktzentrum umgesetzt werde.

Etwa 60 Prozent der Läden im künftigen Zentrum sind laut Saller bereits vermietet. Auch für die übrigen Flächen habe man keinen Nachfragemangel. "Aber die wollen jetzt Beton sehen und keine Pläne mehr." Für das Kino habe man drei Interessenten - und wenn es nicht zu unvorhersehbaren Problemen kommt, könnte einer von ihnen Ende 2017 die ersten Filme im neuen Lichtspielhaus neben den Schlüterhallen zeigen.

© SZ vom 05.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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