Die Stadt Freising wird den Bau eines Tierheims nahe Dietersheim mit der vom Tierschutzverein gewünschten Finanzierungskostenpauschale von 50 Cent pro Jahr und Einwohner unterstützen. Einen entsprechenden Empfehlungsbeschluss an den Stadtrat hat der Finanzausschuss in seiner Sitzung am Montagnachmittag einstimmig gefasst.
Insgesamt belaufen sich die Kosten für Grundstück und Bau der geplanten Tierherberge auf geschätzt 1,45 Millionen Euro. Zur Finanzierung muss ein Kredit von mindestens einer Million Euro aufgenommen werden - und genau dieses Darlehen soll überwiegend durch Finanzierungszuschüsse der 24 Kommunen im Landkreis gedeckt werden, wobei sich auch an dieser nach langen Diskussionen zustande gekommenen Variante wohl nicht alle Gemeinden beteiligen werden.
Für die Stadt Freising mit ihren 46 247 Einwohnern errechnet sich damit ein Zuschuss von 23 123,50 Euro im Jahr, wie es im Finanzausschuss hieß. Weil dieser Zuschuss für 20 Jahre festgeschrieben wird, beläuft sich die finanzielle Unterstützung am Ende auf 462 470 Euro.
CSU-Stadtrat Rudi Schwaiger hatte zwar zunächst rechtliche Bedenken gegen diese Form der Unterstützung angemeldet. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher erklärte jedoch, dass die dazu gehörige Vereinbarung der Rechtsaufsicht im Landratsamt vorgelegt worden sei. Wenn es von dieser Seite keine Einwände gebe, spreche aus seiner Sicht auch nichts gegen dieses Vorgehen.
Im Freisinger Stadtrat herrscht generell die Auffassung, dass es sich bei der Unterstützung des Tierheim-Baus um eine "politische Frage" handelt - und da haben sich die Fraktionen in der Vergangenheit schon mehrfach eindeutig pro Tierschutzverein positioniert. Ihm sei "absolut unverständlich, dass sich da manch andere Gemeinde so schwer tut", sagte stellvertretend Reinhard Fiedler (FSM): "Die Unterbringung von Fundtieren ist doch keine private Angelegenheit der ehrenamtlichen Helfer vom Tierschutzverein."