Linken-Stadtrat Stefan John beantragt zusammen mit neun weiteren Mitgliedern des Gremiums aus sieben Parteien und Gruppierungen, in Moosburg drei sogenannte Stolpersteine zu verlegen und die rechtlichen sowie baulichen Voraussetzungen dafür zu prüfen. Seit 1992 erinnert der Künstler Gunter Demnig bei seinem Projekt Stolpersteine mit etwa zehn mal zehn Zentimeter großen Messingsteinen vor den letzten freiwillig gewählten Wohnorten an Verfolgte des Nazi-Terrors.
In dem Antrag, den auch Thomas Wittmann, Julia Neumayr (beide Fresh), Martin Pschorr, Gerd Beubl (beide SPD), Michael Stanglmaier (Grüne), Jörg Kästl (ÖDP), Johann Reif (Freie Wähler), Rudolf Heinz (CSU) und Philipp Fincke (FDP) unterzeichnet haben, werden für Moosburg drei Personen vorgeschlagen, für die jeweils so ein Stolperstein verlegt werden sollte: für Heinrich Hiermeier (1907 bis 1940) am Stadtgraben 30, für Koloman Wagner (1905 bis 1944) an der Viehmarktstraße 6 und für Alois Weiner (1872 bis 1953) am Gries vor dem Haus Nummer 4.
Das Projekt solle alle Opfergruppen abdecken und zeigen, dass jeder, Nachbarn und Freunde, Opfer von Unrecht, Deportation und Mord werden konnte, schreiben die Stadträte in ihrem Antrag. "Sowohl Landshut als auch Freising haben bereits jeweils über zehn solcher Stolpersteine verlegt. Vergangenes Jahr wurde der 75 000. Stein in Europa verlegt", heißt es in der Antragsbegründung weiter.
Besonders Moosburg, das sein historisches Erbe mit dem früheren Kriegsgefangenenlager Stalag VII A aufarbeite, "sollte auch hier die Initiative ergreifen und ein Zeichen setzen, damit ein solches Unrecht nie wieder geschehen kann". Wie bereits aus einem Schreiben der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes zu sehen sei, "gibt es eine Reihe an Moosburgern, die für eine solche Gedenkart geeignet wären". Die Steine würden nicht gegen den Willen der Angehörigen verlegt.