Flughafentangente Ost:Drei Spuren für mehr Sicherheit

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Seit Montag ist die Flughafentangente Ost auf dem ersten Stück dreispurig. Immer wieder kommt es auf der am stärksten befahrenen Staatsstraße Bayerns zu schweren Unfällen, weshalb der vierspurige Ausbau das Ziel ist

Von Gerhard Wilhelm, Flughafen

Nach gut einem Jahr Bauzeit gibt es seit Montag auf dem erste Bauabschnitt der Flughafentangente Ost (FTO) zwischen Erding-Mitte und Erding-Süd drei Fahrspuren. Durch den Ausbau ist nun ein sichereres Überholen möglich. Generell soll die FTO wegen des weiter steigenden Verkehrsaufkommens zwischen der Autobahn A 92 und Erding-Süd langfristig vierspurig ausgebaut werden. Für den nächsten Bauabschnitt zwischen den Anschlussstellen Flughafen und Erding-Nord läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren. Laut einem aktuellen Verkehrsgutachten sollen bis zum Jahr 2035 rund 36 000 Fahrzeuge pro Tag auf der FTO unterwegs sein.

"Ich freue mich sehr, dass wir bei diesem wichtigen Ausbauabschnitt sowohl im Zeitplan als auch im Kostenrahmen geblieben sind", sagte Verkehrsministerin Kerstin Schreyer das Projekt vorige Woche vorstellte. Die Flughafentangente habe sich seit ihrer Fertigstellung vor gut zehn Jahren zu einer äußerst wichtigen Verbindung zwischen den Autobahnen A 92 und A 94 und dem Flughafen entwickelt, sagte sie. Werner Fleischer, Zweiter Bürgermeister von Moosinning, betonte, die Straße sei auch zu einer wichtigen Verkehrsader des Landkreises Erding geworden. Deshalb müsse sie weiter ausgebaut werden, ebenso wie die Umgehungsstraße B 388 Moosinning-Eichenried realisiert werden müsse. Für Schreyer ist die FTO zudem unabdingbar für die Erschließung des Flughafens. Dass dies auch im Sinne der Flughafen München GmbH (FMG) ist, zeigte die Anwesenheit von Jost Lammers, dem Vorsitzenden der FMG-Geschäftsführung.

Die FTO verbindet mit einer Länge von 30,2 Kilometern ohne Ortsdurchfahrten die Anschlussstellen der A 92 und A 94 bei Markt Schwaben. Die zweispurige Straße wurde schnell zu einer stark befahrenen Strecke. Zahlreiche Lastkraftwagen nutzen sie, um den Umweg über München zu vermeiden. Immer wieder kam es bei Überholmanövern zu Unfällen. Die Polizei weist regelmäßig auf den hohen Anteil vor allem an schweren Unfällen auf der FTO hin. Ursache sei die Verkehrsdichte. Derzeit ist sie laut Staatlichem Bauamt Freising mit bis zu 25 000 Fahrzeugen pro Tag die am stärksten befahrene Staatsstraße in Bayern. Obwohl das Überholen verboten ist, kommt es immer wieder zu schweren Unfällen mit Toten und Verletzten. Es werde zudem oft schneller gefahren, stellt die Polizei fest. Auch werde auf den kurzen Beschleunigungsstreifen an den Einfahrten das Tempo des Verkehrs auf der FTO unterschätzt. Der dreispurige Ausbau diene deshalb der Verkehrssicherheit, sagte die Ministerin. Der zwei Kilometer lange Abschnitt zwischen Erding-Mitte und Erding-Süd wurde in 14-monatiger Bauzeit von acht auf zwölf Meter für die dritte Fahrspur für rund sieben Millionen Euro Baukosten erweitert. Dabei ist wechselseitig auf jeweils 800 Metern Länge in jede Fahrtrichtung ein Überholfahrstreifen an die bestehende Straße entstanden.

Bis zur Freigabe am Montag wurden noch die Markierungsarbeiten durchgeführt. In der nächsten Etappe soll die FTO auf einer Länge von 5,6 Kilometern von Erding bis zur Anschlussstelle an der Autobahn München-Deggendorf vierspurig ausgebaut werden. Zwischen Erding-Nord und Flughafenausfahrt läuft das Planfeststellungsverfahren. Der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer mahnte an, dass der Ausbau der FTO mit vier Spuren unabdingbar sei. Der jetzt fertig gestellte Abschnitte dürfe nur der erste Schritt sein. Er bedankte sich zudem bei den Anliegern der Strecke. Ohne den problemlosen Erwerb des benötigten Grundes wäre die schnelle Realisierung nicht möglich gewesen.

© SZ vom 26.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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