Firma wird beauftragt:Raser ausbremsen

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Gemeinderat beschließt Geschwindigkeitsmessungen

Die Raser in Neufahrn sollen ausgebremst werden. Der Gemeinderat hat beschlossen, durch eine Firma zunächst befristet Geschwindigkeitsmessungen durchführen zu lassen. Beauftragt wird dasselbe Unternehmen, das bereits den "ruhenden Verkehr" überwacht.

Um das "Blitzen" kümmert sich bisher ausschließlich die Polizei, die neben Neufahrn auch für Eching, Hallbergmoos und Fahrenzhausen zuständig ist. 113 Laserkontrollen und 300 bis 400 Stunden Radarmessungen hat sie im vergangenen Jahr durchgeführt. "Das ist nicht viel für so ein großes Gebiet", resümierte Viktoria Hermann vom Neufahrner Ordnungsamt. Trotzdem waren gut ein Drittel der Gemeinderäte gegen die Beauftragung einer Firma. "Dann denkt Minister Hermann, er braucht keine Verstärkung der Polizei", gab Ingrid Funke (FDP) zum Beispiel zu bedenken.

Andererseits könne man sich nicht zurückziehen vor Problemen, "die wir eben haben", warnte Verkehrsreferent Florian Pflügler (ÖDP). Eine Aufgabe wie die Verkehrsüberwachung "einfach nicht wahrzunehmen, ist nicht zu verantworten", so Pflügler mit Blick auf die Raser zum Beispiel vor den Schulen. Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl (SPD) betonte, dass die Raserei auch bei der Seniorenbefragung der Gemeinde und bei den SPD-Aktionen "Wir müssen reden" immer ein "ganz großes Thema" gewesen sei. Unabhängig von seinem Beschluss erwägt der Gemeinderat auch noch eine Resolution an das bayerische Innenministerium.

Für die Überwachung durch das Unternehmen rechnet die Gemeinde mit Kosten von bis zu 50 000 Euro pro Jahr, aber auch mit Einnahmen von mindestens 25 000 Euro. Die Erfahrungen etwa in Freising und Hallbergmoos seien positiv, hieß es: Gerade in Wohngebieten hätten die Messungen dazu geführt, dass sich die Fahrer wieder an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten halten.

Auch mit "Blitzen" nicht lösen lässt sich das Problem von Markus Funke (FDP), der an einer Hauptstraße und dort wiederum direkt neben einer Bushaltestelle wohnt. "Aufgemotzte Motoren" seien offenbar zunehmend in Mode, stellte er fest: "Dagegen sind abfahrende Omnibusse das reinste Violinenkonzert."

© SZ vom 26.08.2017 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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