Festival-Auftakt:Einfach supercool

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Michael Widmann von der Echinger Blaskapelle freut sich schon wieder auf die "Brass Wiesn". (Foto: Privat)

Die Echinger Blaskapelle ist Stammgast im Lineup der "Brass Wiesn". Sie springt auch schon mal ein, wenn die Nachfolgeband im Stau steht

Interview Von Peter Buchholtz, Eching

Michael Widmann ist seit 1997 musikalischer Leiter der Echinger Blaskappelle. In diesem Jahr tritt der 45-Jährige bereits zum fünften Mal mit der Echinger Blaskappelle bei der Echinger "Brass Wiesn" auf, die an diesem Donnerstag startet. Im Interview mit der SZ erzählt er von spontanen Auftritten, dem besonderen Reiz an Festivals und den Freundschaften, die durch die Echinger "Brass Wiesn" entstanden sind.

SZ: Sie sind seit dem ersten Jahr bei der Echinger Brass Wiesn dabei. Was macht für Sie den Reiz aus?

Michael Widmann: Wir sind zwar Laien aber Musiker mit Herzblut und Engagement. Ich denke ein Großteil der Gäste sind auch Freizeitmusiker und schätzen, dass Laien und Profis nebeneinander Musik machen.

Sie treten am Sonntagmorgen beim Frühshoppen auf. Was erwartet die Besucher der Brass Wiesn?

Wir spielen gute bayerische und böhmische Blasmusik und die Klassiker, die man als Musiker gerne hören möchte. Im Endeffekt ist das für uns ein normaler Auftritt, aber die Stimmung ist eine ganz andere. Es kommen lauter Musikbegeisterte, die das zu schätzen wissen. Anders vielleicht als bei einem Volksfest, wo man zusammenkommt, um zu ratschen.

Was ist ihre schönste Erinnerung an die Brass Wiesn?

Es gibt zwei schöne Geschichten. Die erste ist, dass wir die einzige Kapelle sind, die in fünf Jahren Brass Wiesn sechs Mal aufgetreten ist. Im ersten Jahr haben wir das Festival eröffnet. Danach kam der Veranstalter zu uns und fragte, ob wir in einer Stunde noch mal eine Stunde spielen könnten. Die Blasmusik, die danach spielen sollte, stand im Stau. Ich hatte aber nur Noten für eine Stunde vorbereitet.

Was ist dann passiert?

Ich bin schnell ins Auto und heimgefahren, zum Glück sind wir ja in Eching. Wir haben dann die zweite Stunde auch noch absolviert. Einige haben danach gesagt, dass wir die zweite Stunde wesentlich lockerer gespielt hätten. Davor waren wir einfach deutlich angespannter.

Und die zweite Geschichte?

Bei der ersten Brass Wiesn haben wir vier junge Burschen aus Ravensburg kennengelernt. Die haben eigentlich ihr Zelt auf dem Zeltplatz aufstellen wollen, sind dann aber zu unserem Auftritt gekommen, weil es geregnet hat. Die haben dann richtig Stimmung im Zelt gemacht und so ist daraus eine kleine Freundschaft entstanden. Man sieht sich jedes Jahr, teilweise trifft man sich schon einen Tag früher im Biergarten.

Sie treten zwischen Größen wie Haindling und den Lucky Chops aus New York auf. Wie fühlt sich das an?

Das ist einfach supercool. Einer unserer Musiker hat nach der ersten Brass Wiesn gesagt, wir spielen nur noch Festivals. Es gibt Applaus, die Leute klatschen mit. Und dann steht man da neben Norbert Rabanser von den Innsbrucker Böhmische, unterhält sich mit denen und merkt: Das sind auch ganz normale Musiker.

© SZ vom 03.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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