Fast vollbracht:Günstiger Wohnraum ab Juni zu vergeben

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Lange hat Eching diskutiert, jetzt geht es Schlag auf Schlag. Nach den verbilligten Reihen- und Doppelhäusern an der Böhmerwaldstraße folgen weitere Projekte in drei Neubaugebieten, allerdings nur für Einheimische

Von Klaus Bachhuber, Eching

Das erste Vergabeverfahren für verbilligte Baugrundstücke im Echinger Wohnbaumodell soll im Juni/Juli ablaufen. Dann werden 19 Parzellen im Neubaugebiet zwischen Bahn und Einkaufsmärkten östlich der Böhmerwaldstraße vergeben. Bauwillige warten schon seit Monaten auf die Ausschreibung. Als allerletztes Puzzleteil vor der Vergabe will Bürgermeister Sebastian Thaler nun aber noch konkrete Vereinbarungen mit dem gerade erst bestellten Erschließungsträger zum Fahrplan der Erschließung abwarten.

"Bei der Bewerbung möchte ich den Interessenten den Zeitplan mitgeben können", sagte der Bürgermeister, "vorher hat es keinen Sinn." Der Gemeinderat hat erstkürzlich nach zwei vergeblichen Anläufen ein Büro mit der Erschließung von drei anstehenden Neubaugebieten parallel beauftragt. Dieser Organisator muss nun aber zuerst noch die Abläufe festlegen und ausführende Betriebe rekrutieren. Auch wenn dann die Neubaugebiete an der Böhmerwaldstraße, in Eching-West und in Dietersheim am Mühlenweg nahezu parallel erschlossen werden, will Thaler Grundstücke im Wohnbaumodell zunächst nur an der Böhmerwaldstraße zur Vergabe ausschreiben. "Ich würd gern sehen, wie es sich entwickelt", sagte er, "passen unsere Kriterien? Finden wir Bewerber?"

Die Vergabemodalitäten waren bei der monatelangen Debatte im Gemeinderat mit Fragezeichen versehen worden. Angesichts des überhitzten Immobilienmarktes derzeit sind die Baukosten trotz Verbilligung der Grundstücke immer noch exorbitant teuer. Andererseits lassen die Vergabekriterien nur eine mittlere Einkommensschicht überhaupt zum Zuge kommen, für die aber alle Folgekosten am derzeitigen Markt voraussichtlich zur Herausforderung werden.

Östlich der Böhmerwaldstraße vergibt die Gemeinde zwölf Doppelhausparzellen im Verkauf und sieben Reihenhausparzellen im Erbbaurecht. Für den Verkauf hat der Gemeinderat 30 Prozent Reduzierung im Vergleich zum amtlichen Bodenrichtwert eingeräumt, so dass der Quadratmeter an der Böhmerwaldstraße auf rund 715 Euro kommt, zuzüglich der Erschließungskosten, die bislang auf rund 180 Euro taxiert sind. Der Erbpachtzins liegt bei 1,5 Prozent, dazu wird der Grundstückswert als Berechnungsgrundlage ebenfalls um 30 Prozent geringer angesetzt als der Richtwert. So soll sich eine jährliche Pacht von 10,70 Euro je Quadratmeter ergeben. Eine mittlereres Reihenhausgrundstück an der Böhmerwaldstraße käme so auf rund 3000 Euro Erbpacht jährlich.

Die Vergabekriterien sehen einen Mix aus sozialen Bewertungen und der Ortsverbundenheit vor. Ziel sei es, "einkommensschwächeren und weniger begüterten Personen der örtlichen Bevölkerung den Erwerb angemessenen Wohnraums zu ermöglichen", so die Festlegung des Gemeinderats. Punkte im Vergabeverfahren gibt es auch für Kinder, pflegebedürftige Personen im Haushalt oder ehrenamtliches Engagement.

In Eching-West zwischen Hollerner und Maisteigstraße stehen anschließend 16 Doppelhaus- und zwölf Reihenhausflächen im Wohnbaumodell zur Vergabe, in Dietersheim Süd-Ost am Mühlenweg acht Einfamilien- und 23 Doppelhausgrundstücke. Hier hat der Gemeinderat noch nicht festgelegt, ob und welche Parzellen eventuell auf Erbpacht vergeben werden. Die Fragebögen zur Bewerbung im Wohnbaumodell sollen ab Juni im Rathaus veröffentlicht werden, die Bewerbungsfrist rund sechs Wochen umfassen. Nach der Sommerpause will der Gemeinderat die Grundstücke dann vergeben.Die beiden anderen Baugebiete folgen.

© SZ vom 12.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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