Faschingsendspurt:Frohsinn in stürmischen Zeiten

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Das Narrenvolk im Landkreis Freising hat im Faschingsendspurt wieder alles gegeben

Von Alexandra Vettori, Fahrenzhausen

Der Wind toste am Faschingsdienstag über das Narrenvolk im Landkreis hinweg, dem freilich war das ziemlich egal. In Moosburg und Fahrenzhausen setzten sich die Faschingszüge wie geplant in Gang, in Neufahrn und Hallbergmoos steppte der Bär auf Markt- und Rathausplatz, bevor am Dienstagabend beim Kehraus der Frohsinn sein Ende nahm.

Schon eineinhalb Stunden bevor er sich in Gang setzte, lärmte der lange Zug auf einer kleinen Straße bei Fahrenzhausen stehend vor sich hin, eingehüllt in Wolken aus Dieselabgasen und Lärm, produziert von Schnulzen, Schlagern und Technobeats. Pünktlich um 14 Uhr setzte er sich dann in Bewegung, erwartet von Hunderten Schaulustigen. 29 Wagen hatten sich angemeldet, schließlich feiert der Veranstalter, der Faschingsverein Kammerberg, heuer Jubiläum: Seit 40 Jahren macht die Truppe im Fasching einiges los und hat Fahrenzhausen den Ruf einer Faschingshochburg beschert. Allen voran Prinzessin Marina I und Prinz Matthias III auf dem Dschungel-Wagen des Faschingsvereins, samt Kinder-, Teenie- und Erwachsenen-Garde. Dass sie im diesjährigen Fasching schon rund 25 Auftritte absolviert haben, sah man ihnen nicht an, frisch, adrett und energiegeladen tanzten sie auf dem Wagen. Sehenswert auch der Bauwagen Pelka, ganz aus quietschbunten Legosteinen, die Menschen hatten sich passend als Lego-Manschgerl mit gelben Mützen verkleidet. Dschungelbuch war auch das Motto der Schlüterfreunde Hallertau, während sich die "Waidmacht Günzenhausen" um die Bauern sorgte und die so eifrig beim Volksbegehren eingetragenen Bürger mahnte: "Rettet die Bienen habt ihr geschrieben, doch wo sind sie in eueren Gärten geblieben?" Ebenfalls aus Günzenhausen kam ein Wagen samt "Wirtshaus to go". Man spielte damit auf das letzte, mittlerweile geschlossene Gasthaus in dem Echinger Ortsteil an. Das Fest der Geschenke statt der Liebe kritisierten die Wenger Schützen, verkleidet als Horde Nikoläuse. Filmreif präsentierte sich die Feuerwehr Obermarbach, ganz im Stil der Serie "Game of Thrones" wehten die Mäntel und Fellumhänge, blitzten die Schwerter und Beile. So zogen sie einträchtig dahin, all die Baseball-Spieler, Eisenbahner, Ritter und Wikinger, jeder in seinem Beat wippend...

© SZ vom 06.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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