Fahrenzhausen:Zwist um Rathaus-Standort

Lesezeit: 1 min

Lange Umwege und finanzielle Einbußen für die Geschäftsleute begleiteten die Sanierung der B 13. (Foto: Staatliches Bauamt Freising)

Kritiker des Kirchengrund­stücks haben mit Bürgerbegehren Erfolg

Eigentlich ist es ganz gut gelaufen, das Jahr 2019 in der Gemeinde Fahrenzhausen im Südwesten des Landkreises. Wenn, ja, wenn am Ende nicht noch ein Bürgerbegehren die Laune verhagelt hätte. 630 Unterschriften hat eine Initiative gesammelt, die sich gegen das Kirchengrundstück an der B 13 als Standort für das neue Rathaus aussprachen. Im Februar kommenden Jahres findet dazu nun ein Bürgerentscheid statt.

Dabei war die Rathausplanung schon weit gediehen. Die Sieger eines Architektenwettbewerbs standen fest, nur mit dem näher an Pfarrheim und Mehrzweckhalle liegenden Kirchengrundstück sei eine richtige Ortsmitte möglich, so lautete das Argument von Bürgermeister, Architekten und Verwaltung, abgesehen von den 145 000 Euro Planungskosten, die man mit einem Grundstückswechsel in den Sand setzen würde. Doch alles half nichts, viele Fahrenzhauser sahen es ähnlich wie die Initiatoren, sie wollten kein Grundstück von der Kirchenstiftung auf Erbpacht mieten, noch dazu für einen geheim gehaltenen Zins, sondern auf dem gemeindeeigenen Grundstück ohne Folgekosten bauen. Dass das neben dem Kirchengrundstück und damit ein wenig abgelegener ist und dem Ortszentrums-Gedanken daher weniger förderlich, ficht die Vertreter dieser Position nicht an. Am 16. Februar nun werden die Abstimmungsberechtigten der Gemeinde entscheiden, sie können zwischen dem Ratsbegehren mit dem Kirchengrundstück und zwischen dem Bürgerbegehren mit dem Gemeindegrundstück als Standort für das neue Rathaus wählen.

Das zweite große Thema, die Sanierung der Bundesstraße 13 mitten im Ort, ist dafür diesmal ohne allzu große Blessuren über die Bühne gegangen. Von April an war die Straße gesperrt, vor allem dank des guten Wetters konnte das Staatliche Bauamt die Arbeiten pünktlich beenden. Am Freitag, 29. November, wurde das mit einem großen Anliegerfest gefeiert. Immerhin fast eine Million Euro hat die Gemeinde beigesteuert, vor allem für Gehwege, Bushaltebuchten und Querungshilfen.

Sonst ging alles seinen Lauf in der 5000-Einwohner-Gemeinde mit 17 Ortsteilen. Viel Freude bereiten die rundumerneuerten Spielplätze, mit denen sukzessive jeder Ortsteil ausgestattet wird, unter eifriger Beihilfe der Bewohner. Überhaupt scheint die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum immer wichtiger zu werden, vielleicht schon ein Nebenprodukt der Urbanisierungstendenzen. Im Ortsteil Großnöbach haben drei Bürger zum Beispiel drei Bänke gespendet, einfach so.

© SZ vom 28.12.2019 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: