Es dauert zu lang:Guter Vorsatz für 2019

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Echinger Gemeinderäte wollen Sitzungen nicht ausufern lassen

Im vierten Jahr in Folge hat der Echinger Gemeinderat während seiner Jahresabschlusssitzung Klage über die Dauer der eigenen Sitzungen geführt, zum vierten Mal Besserung angemahnt und teils auch zum vierten Mal als Vorsatz versprochen. SPD, FWG, Grüne und "Bürger für Eching" wiesen in ihren Abschlussworten vor der Weihnachtsfeier auf die Überlänge meist ohne Mehrwert bei den Sitzungen hin. "Ich träum davon, dass ich mal früher nach Hause gehen könnte", äußerte Siglinde Lebich (Grüne) ihre weihnachtliche Vision.

Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) machte sich in seiner Weihnachtsrede bei der Feier im Huberwirt "einen gewissen Politikverdruss" zum Thema und wies darauf hin, dass die verheerendste Botschaft nach außen sei, keine Entscheidungen zu treffen oder sie zu lang hinauszuschieben. Sein Vorsatz, um dazu beizutragen, sei, "die Entscheidungen auch immer gut vorzubereiten", versprach er.

Alt-Bürgermeister Joachim Enßlin, der als Sprecher der geladenen Gäste den Dank für die Teilnahme an der Feier übermittelte, nannte die Gemeindepolitik "die Schule der Demokratie", weil ihre Themen und Entscheidungen den Bürgern am nächsten seien. An die Gemeinderäte appellierte er, "als Multiplikatoren Sorge zu tragen, dass die Bürger Achtung vor der Demokratie bekommen". Für die Europawahl 2019 regte er alle politischen Parteien dazu an, bei gemeinsamen Veranstaltungen "gemeinsam für Europa einzutreten".

Ungeachtet der wiederkehrenden Klagen über die Überlänge der Debatten bilanzierte der Bürgermeister "im Großen und Ganzen ein sehr gutes Klima im Gemeinderat". Michaela Holzer (BfE) wies darauf hin, "dass wir heuer auch einige Beschlüsse gefasst haben, die wirklich gut waren". Und Otmar Dallinger (FW) appellierte angesichts einer weitgehend debatten- und konfliktfreien Weihnachtssitzung, "so harmoniebedürftig und zurückhaltend wie heute das ganze Jahr zusammenzuarbeiten".

Das Sitzungsgeld der Weihnachtssitzung spendet der Gemeinderat traditionell einem caritativen Zweck. Heuer geht es an den Sozialfonds der Grund- und Mittelschule.

© SZ vom 20.12.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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