Erhebliche Konsequenzen:100 Bäume fallen für breitere A 92

Lesezeit: 1 min

Baumschonender Ausbau im Bereich Eching ist vom Tisch

Der anstehende sechsspurige Ausbau der Autobahn A92 bringt für Eching ungeachtet aller Einwände die erwarteten Konsequenzen: die Verlegung der beiden Autobahnbrücken in der Paul-Käsmaier-Straße und westlich davon bei der Theresienkapelle sowie die Verschiebung der Anschlussstelle Unterschleißheim nach Osten auf Echinger Flur. Lärmprobleme durch die Erweiterung befürchtet das Rathaus allerdings nicht.

In der letzten Runde im Genehmigungsverfahren hat der Gemeinderat einstimmig seine bisherigen Einwände und Vorbehalte erneuert. Beim Ausbau werden die beiden Autobahnbrücken in Richtung Günzenhausen abgerissen und mit neuer Spannweite erneuert. Die Kreisstraße zwischen Eching und Günzenhausen wird dann rund sechs Wochen gesperrt sein. Bis dahin soll die bisherige Fußwegbrücke westlich davon ebenfalls neu gebaut und dann auch für landwirtschaftlichen Verkehr nutzbar sein. Während der Baustelle in der Kreisstraße sollen Linienbusse und Rettungsdienst Günzenhausen über diesen Weg erreichen können. Die Theresienkapelle, die unmittelbar am neuen Brückenfuß stehen wird, soll über ein Beweissicherungsverfahren geschützt werden.

Für die beiden neuen Brücken müssen an den Böschungen der alten Brücken und den Standorten der neuen an die 100 gesunde und alteingewachsene Bäume gefällt werden. Die Gemeinde hatte sich in einem früheren Verfahrensschritt mit der Autobahndirektion an eine baumschonendere Alternativplanung angenähert, die in der letztgültigen Fassung aber wieder vom Tisch ist.

Völlig sinnfrei ist für das Rathaus der Flächenfraß auf Echinger Flur durch die Verschiebung der Anschlussstelle Unterschleißheim und der daran vorbeiführenden Bundesstraße B13. Auch beim kompletten Neuaufbau wird die Anschlussstelle nicht aufgewertet, so dass die Zu- und Abfahrten auch künftig über Ampeln geregelt werden müssen, so dass für Eching kein Gewinn ersichtlich wäre, der in Relation zum Flächenverbrauch stünde.

Beim Lärmschutz habe man "das Maximum erreicht", bilanzierte Bürgermeister Sebastian Thaler. Hier wird nahezu auf der kompletten Strecke durch Gemeindegebiet der lärmmindernde Asphalt aufgebracht. Da bis auf einzelne Gehöfte der bebaute Ort weitab von der Fahrbahn liege, werde so der gesetzlich vorgeschriebene Lärmschutz sogar übertroffen.

© SZ vom 31.07.2020 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK