Entscheidung gegen Neubau:Dachsanierung statt Abriss

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Westflügel des Neufahrner Rathauses bleibt unverändert

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Der mögliche Abriss eines Rathaustrakts ist vom Tisch: Der Gemeinderat hat am Montagabend beschlossen, dass der Flügel, in dem der Sitzungssaal untergebracht ist, stehen bleiben soll und nicht durch einen größeren Neubau ersetzt wird. Eine Aufstockung ist ebenso ausgeschlossen, so dass sich das Bild der Rathausfassade vom Marktplatz und der Bahnhofstraße aus gesehen nicht verändert.

Nach dieser Grundsatzentscheidung wurde auch gleich beschlossen, nun den dritten und letzten Bauabschnitt der energetischen Rathaus-Sanierung in Angriff zu nehmen. Die Maßnahme war zuletzt geschoben worden, weil die Zukunft des betreffenden Trakts ungewiss war. Allerdings hatte zuletzt vor allem Bauamtsleiter Michael Schöfer auf eine baldige Entscheidung gedrängt: Das Dach ist undicht und war im Herbst nur mit einer Gewebeplane notdürftig abgedichtet worden. Nun soll das Dach, wie auch bereits auf anderen Gebäudeteilen geschehen, richtig saniert werden.

Das Problem, dass im Rathaus mittelfristig mehr Platz und vor allem ein größerer Sitzungssaal gebraucht wird, ist damit noch nicht gelöst. Nach wie vor im Gespräch ist ein zusätzlicher Flügel im Osten oder Süden. In beiden Fällen könnte man relativ einfach und wirtschaftlich viele Büroflächen dazu gewinnen, hieß es in der Sitzung. Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Derzeit werden die Vor- und Nachteile der Varianten geprüft.

Dass der Abriss des Westflügels und ein anschließender Neubau bereits verworfen wurden, hatte mehrere Gründe: Während der Bauzeit hätten zum Beispiel wichtige Einrichtungen des Rathauses in Container umziehen müssen. Es wären zusätzliche Kosten entstanden, und mit einem größeren Ersatzbau wäre man auch mit den vorgeschriebenen Abstandsflächen in die Bredouille gekommen. Der neue Flügel würde dadurch etwa dicht an das Gebäude der Volkshochschule heranrücken, der Haupteingang wäre in einer Nische "versteckt". Bei einer Aufstockung des bestehenden Flügels wiederum müsste der neue Sitzungssaal in den zweiten Stock verlegt, es müsste ein eigener "Erschließungsturm" gebaut werden, und die freiwerdenden Flächen im ersten Stock wären für neue Büros nicht wirklich geeignet, argumentierte das Bauamt.

© SZ vom 25.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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