Entscheidung gefallen:Weg für Großtagespflege frei

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Die neue Kinderkrippe soll am Keltenweg errichtet werden, damit die Nachbarschaftshilfe Neufahrn ihre Aktivitäten weiterhin am Standort Lohfeld konzentrieren kann. Probleme bereitet derzeit eine Hortgruppe in Massenhausen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Entscheidung über den Standort für die neue Kinderkrippe ist gefallen: Sie soll am Keltenweg errichtet werden und für bis zu vier Gruppen ausgelegt sein. Die Weichen dafür hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag gestellt. Eine gute Nachricht ist das auch für die Nachbarschaftshilfe: Die Krippe, die derzeit wie die Nachbarschaftshilfe am Lohweg untergebracht ist, kann dann endlich umziehen und Platz machen für die Großtagespflege, die der Verein seit Jahren realisieren möchte. Endgültig vom Tisch sind damit auch Überlegungen, dafür einen Neu- oder Anbau an anderer Stelle zu schaffen. Das hatte der Verein ohnehin abgelehnt, weil er seine Aktivitäten weiterhin am Standort Lohweg bündeln möchte.

Der Beschluss, die Räume für die Großtagespflege freizumachen, steht seit längerem. Die Nachbarschaftshilfe hatte in der Vergangenheit immer wieder Vorstöße unternommen, um ihr Projekt vorzutreiben. Dies soll nicht zuletzt garantieren, dass Kinder auch bei krankheitsbedingten Ausfällen einer Tagesmutter weiter betreut werden können. Unterstützung bekam die Nachbarschaftshilfe Anfang des Jahres durch einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD, Freien Wählern und CSU. Der Grund: Das Thema hatte eine neue Brisanz bekommen: Die Nachbarschaftshilfe betreibt auch einen Kinderpark, der allerdings vor Jahren der Krippe weichen musste und sich seitdem in einem ehemaligen Büro im ersten Stock befindet. Mehrfach hatte der Verein darauf hingewiesen, dass das baurechtlich nie genehmigt werde und auch haftungsrechtliche Konsequenzen haben könnte. Im Dezember hatte das Landratsamt dann den Antrag auf Nutzungsänderung endgültig abgewiesen. Die Begründung: Es fehlen Rettungswege und der Zugang führt durch den Küchenbereich. Nun kann der Kinderpark ebenfalls eine neue Heimat bekommen, wenn die Krippenräume wieder frei werden.

Zugleich wird mit dem Neubau am Keltenweg mit Blick auf künftige Neubaugebiete das Angebot an Krippenplätzen ausgebaut: Am Lohweg sind es derzeit zwei Gruppen, am Keltenweg können es bis zu vier Gruppen sein. Die Krippe im Süden bleibt zusätzlich bestehen, so dass die Krippen damit auch besser auf das Gemeindegebiet verteilt werden.

Die Krippenpläne sind freilich nur Teil eines Pakets von Überlegungen zum Ausbau der Kinderbetreuungsangebote. So soll im Süden ein neuer Kindergarten errichtet werden. Dann könnte auch die provisorische Erweiterung des Kindergartens am Keltenweg durch Container wieder aufgegeben werden. Und der sanierungsbedürftige integrative Kindergarten an der Dietersheimer Straße soll einen Ersatzbau bekommen - ob das am bisherigen Standort sein wird, ist noch unklar. Zumal die Lebenshilfe als Trägerin überlegt, den Kindergarten mit ihrer Frühfördereinrichtung zusammenzulegen. Im Raum steht dabei auch ein Standort im Neufahrner Norden.

Klar ist freilich auch, dass die Gemeinde nicht genug Geld hat, um alle Maßnahmen sofort in Angriff zu nehmen. In der Gemeinderatssitzung war deshalb eher von einem Fünfjahresplan die Rede. Doch der Anfang soll möglichst bald gemacht werden.

Kopfzerbrechen bereitet derzeit offenbar noch die Hortgruppe im Kinderhaus Massenhausen. Der Pfarrverband Massenhausen als Träger will sie auflösen. "Warum lässt man sich das bieten", wollte der Giggenhausener Ortssprecher Christoph Aichinger wissen. Die Gemeinde stelle schließlich das Gebäude. Die Gespräche darüber seien schwierig gewesen, deutete Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) in der Sitzung an, angeblich gebe es kein Personal. Kindergartenreferent Josef Eschlwech (Freie Wähler) forderte, hier nicht klein beizugeben, denn "das ärgert mich auch gewaltig".

© SZ vom 15.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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