Enormer Bedarf:Nachfrage nach Altenhilfe steigt

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Verein "Älter werden in Eching" führt bei der ambulanten Pflege sogar eine Warteliste

Die Nachfrage nach den Angeboten der Altenbetreuung im Echinger Alten- und Service-Zentrum (ASZ) bleibt enorm. Für die ambulante Pflege durch die Sozialstation des Hauses müssen derzeit sogar Wartelisten geführt werden, weil das nötige Personal für die gewünschten Dienste nicht zu bekommen ist. "Die Situation beim Pflegepersonal ist nach wie vor angespannt", betonte Gertrud Wucherpfennig, die Vorsitzende des Trägervereins "Älter werden in Eching", in ihrem Jahresbericht zur Mitgliederversammlung vergangene Woche im ASZ. Dabei wurde auch der Vorstand bestätigt, Vorsitzende bleibt Gertrud Wucherpfennig, die von Charlotte Bschierer, Sabine Palitzsch und Folker Wucholt unterstützt wird. Beisitzerinnen sind Else Diesing, Gudrun Edlinger und Heidrun Hamman.

53 Senioren haben im vergangenen Jahr die ambulante Pflege der Sozialstation genutzt. Die Pflegekräfte versorgen die Menschen dabei in deren Privatwohnungen oder in den Betreuten Wohnanlagen des Vereins und der Gemeinde. Mit dieser Nachfrage, die von 41 Kunden im Jahr davor angestiegen ist, seien die Kapazitäten der Sozialstation erschöpft, schilderte Geschäftsführerin Siglinde Lebich die Situation. Ein weiterer Ausbau scheitere am Mangel an Fach- und Hilfskräften. Dabei werde der Bedarf an solchen Hilfsleistungen eher noch zunehmen, erwartet sie. 41 der 53 Kunden waren älter als 80 Jahre. Bei den Über-90-Jährigen hat sich die Zahl sogar von fünf auf zehn verdoppelt. "Damit schlägt sich die hohe Lebenserwartung auch in der Kundenstruktur nieder", erläuterte Lebich. Die Sozialstation hat heuer zum vierten Mal in Folge bei Überprüfungen durch die Krankenkassen die Bestnote "Sehr gut" erhalten. Das ASZ hat ein Dienst-Pedelec in Betrieb genommen, mit dem die Pflegekräfte nun auch ohne Auto zu den Betreuten kommen können.

In den Betreuten Wohnungen des Vereins im ASZ selbst leben 38 Menschen, darunter sind 22 Personen über 80 Jahre alt. Die Wohngemeinschaft für demenziell Erkrankte an der Heidestraße leidet weiter an der unklaren Finanzierungszuständigkeit für die Bedürftigen. Landratsamt und Bezirk schieben sich gegenseitig die Verpflichtung zu, für Personen mit zu geringem Einkommen die Kosten zu tragen. Damit landet nun jeder Einzelfall vor Gericht, was die Abläufe in der Verwaltung enorm erschwert. Eines der acht Appartements in der Wohngemeinschaft hatte in der Folge zuletzt fünf Monate Leerstand.

In der Begegnungsstätte in der Bahnhofstraße mit ihrem Programm für fast jeden Tag und alle Generationen ist das Reparaturcafé der neueste Renner. 207 Reparaturen wurden hier im Jahr 2016 durch private Bastler und ehrenamtliche Experten vorgenommen und immerhin 58 Prozent davon waren gelungen. Die Stellung als einziges Mehrgenerationenhaus im Landkreis Freising wurde auf weitere vier Jahre verlängert. Die vielfältigen Angebote reichen von der Ferienbetreuung für Grundschulkinder bis zur Mosaikwerkstatt mit Asylbewerbern. Eingestellt wurde das Kinderschwimmen, da nach einer Umgestaltung das Bewegungsbecken nicht mehr für Kleinkinder tauglich ist.

© SZ vom 04.07.2017 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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