Eltern müssen drei Prozent mehr bezahlen:Kinderbetreuung wird teurer

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Wegen höherer Personalkosten hebt Kranzberger Gemeinderat Gebühren an

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Gebühren für Kindergarten, Kinderkrippe und Mittagsbetreuung in Kranzberg steigen. Von 1. September an müssen die Eltern drei Prozent mehr bezahlen. Der Gemeinderat stimmte der Erhöhung mehrheitlich zu. Dagegen votierten Sebastian Ströhl (KGL) und Georg Neumair (FWG). Notwendig ist die Anhebung laut Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG), weil auch die Personalkosten um etwa drei Prozent nach oben geklettert sind.

Der Besuch der Kinderkrippe verteuert sich im Monat um sechs bis elf Euro. Die Drei- bis Vier-Stunden-Gruppe kostet künftig 198 Euro, ab neun Stunden sind es 394 Euro. Für den Kindergarten berechnet die Gemeinde zwischen 119 und 186 Euro. Das sind drei bis fünf Euro mehr. Hundert Euro steuert hier seit April jedoch der Freistaat bei. Die Mittagsbetreuung steigt um maximal zwei Euro.

Die Mehrheit der Gemeinderäte favorisiert eine regelmäßige, geringe Anhebung anstelle eines größeren Sprungs alle paar Jahre. Ströhl sprach sich jedoch generell gegen weitere Erhöhungen aus. Fakt sei, dass die Kita-Gebühren in Kranzberg in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen seien, kritisierte er. Als Beispiel führte er eine Neun-Stunden-Buchung für die Krippe an: Die kostet nun 48 Euro mehr pro Monat als 2014. Das seien im Jahr, abzüglich der Ferienzeiten, knapp 500 Euro mehr. "Aus meiner Sicht ist das zu viel." Für Familien sei die finanzielle Belastung in der Region ohnehin sehr hoch. Es sei eine politische Entscheidung, ob die gestiegenen Personalkosten an die Familien weitergegeben würden. Im Haushalt gibt es seiner Meinung nach Spielräume beim Kostenmanagement.

Zahlen der Gemeinde belegen, dass die Kindergartengebühren, je nach Buchungslänge, innerhalb von sechs Jahren um 198 beziehungsweise 319 Euro pro Jahr gestiegen sind, für die Krippe waren es zwischen 364 und 693 Euro. Erheblich gewachsen ist nach Abzug der staatlichen Zuschüsse aber auch der Gemeindeanteil an der Kinderbetreuung. 2014 waren es 454 000 Euro, in diesem Jahr werden es voraussichtlich 764 000 Euro sein. Der Elternanteil liegt bei etwa zwölf Prozent. Wichtig sei den Eltern vor allem eine vernünftige Betreuung ihrer Kinder, sagte Bürgermeister Hammerl - und dass sie einen Platz in den Einrichtungen bekommen.

© SZ vom 11.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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