Eltern im Landkreis:Online-Angebote kommen gut an

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"Schön zu merken, wie wichtig das Zentrum der Familie ist", stellt Sabine Bock fest. (Foto: Florian Peljak)

Das "Zentrum der Familie" stellt sein neues Programm vor. Dabei sind auch viele Präsenzkurse - in kleinen Gruppen

Von Peter Becker, Freising

"Wir waren die ersten zwei Wochen in Schockstarre", sagte Sabine Bock, Leiterin des Fachbereichs Pädagogik und Psychologie am Zentrum der Familie im Rückblick auf den Lockdown im März während einer Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Programms. "Und dann haben wir geschaut, wie wir mit der Situation umgehen." Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich rasch der neuen Normalität angepasst und Onlinekurse angeboten.

Das neue Programm sei etwas später wie gewohnt erschienen, sagte Sabine Bock. "Wir wussten lange nicht, was geht." Bestimmungen für die Erwachsenenbildung waren in der Priorität zu Beginn der Coronakrise weit hinten gestanden. Besondere Schwierigkeiten bestehen darin, dass das Zentrum der Familie viele Eltern-Kind-Gruppen anbietet. Das funktioniere bis zum Krabbelalter, erklärte Sabine Bock. Mit Kleinkindern seien Hygieneabstände aber nicht mehr einzuhalten.

Sukzessive hat das Zentrum der Familie infolge der Lockerungen seine Kurse wieder hochgefahren. Viele fanden im Freien statt. "Im totalen Lockdown" habe das Zentrum begonnen, Onlinekurse zu halten, sagte Sabine Bock. "Da haben wir schnell reingefunden." Rasch stellte sich heraus, was online möglich war und was nicht. Es sei sehr viel zusätzliche Arbeit gewesen, sagte Bock. "Doch die Eltern waren dankbar." Es stellte sich sogar heraus, dass diese nicht böse darüber waren, dass Präsenzkurse so gut wie nicht mehr stattfanden. "Die mussten ja ihre Kinder nicht einpacken und losfahren", schilderte Sabine Bock die Situation bei den Angeboten, die nach einer Geburt stattfinden. "Die Familie blieb zu Hause, konnte teilnehmen und auch Fragen stellen", sagte sie. Natürlich nur, wenn die technischen Voraussetzungen vorhanden waren.

Die Onlinekurse wird das Zentrum der Familie beibehalten. Es hat daraus neue Angebote entwickelt. Manche wird es nur noch online geben. Andere gibt es als Präsenzkurse, zu denen sich Interessenten zuschalten können, wenn sie ihn gebucht haben. Sie bekommen dann einen Link und eine Kennung, mittels derer sie sich anmelden. Mit der entsprechenden Ausstattung ist es möglich, Yoga oder Pilates mitzumachen, bei denen die Kursleiterin die Körperhaltung korrigieren kann.

Wichtig sind laut Sabine Brock zwei Angebote, die sich mit der Nutzung neuer Medien durch Kinder und Jugendliche beschäftigen. Am Mittwoch, 27. Oktober, will Medienpädagogin Margarethe Reifinger Eltern einen Weg aufzeigen, wie sie Kinder im Grundschulalter im Umgang mit dem Smartphone vertraut machen. An die Eltern von Zehn- bis 14-Jährigen richtet sich das Angebot des Medienpädagogen Stefan Holländer. Die Informationsveranstaltung hat Soziale Netzwerke und Messenger zum Schwerpunkt. Sie findet am 10. November statt. Für beide Angebote ist eine Anmeldung notwendig.

Erst im kommenden März findet für naturbegeisterte Eltern mit Kindern zwischen fünf und acht Jahren eine Abenteuerwanderung mit dem Titel "Isarkiesel" statt. Die Teilnehmer erwartet in den Isarauen einen spannende Geschichte rund um den Stein der Sinne und den Zauberer Pimpfidimpf. Auch Sportangebote sind beim Zentrum stark nachgefragt. Sabine Bock bedauert es, dass angesichts der Coronabestimmungen nur eine bestimmte Anzahl von Personen teilnehmen können.

Annette Fußeder, Leiterin des Fachbereichs Elternschule, berichtete, dass alle Angebote von der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit weitergeführt würden - allerdings auch nur in kleineren Gruppen. Und natürlich auch online. "Das kommt den Familien entgegen", betonte sie. Und die Kurse würden gut angenommen. Ob und wo allerdings Babyschwimmen angeboten werden können, wisse sie noch nicht. "Schön zu merken, wie wichtig das Zentrum der Familie ist", stellte Sabine Bock fest. Diese liest sie an Reaktionen von Eltern während des Lockdowns ab. "Wir sind systemrelevant", zog sie daraus den Schluss.

© SZ vom 19.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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