Eishockey:Neustart nach einem Umbruch

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Freisinger Blackbears beginnen in Erding mit der Vorbereitung auf die Landesliga-Saison

Von Johann Kirchberger, Freising

Es ist jedes Jahr das gleiche Dilemma. Die neue Eishockeysaison steht bevor, landauf, landab wird eifrig trainiert, nur nicht in Freising. Wegen des zu schwachen Trafos in der Luitpoldanlage kann erst nach dem Volksfest mit der Eisaufbereitung begonnen werden. Erst Anfang Oktober kann dann auch in der Weihenstephan-Arena trainiert und gespielt werden. Um nicht völlig unvorbereitet in die neue Landesliga-Saison starten zu müssen, haben sich die Freisinger Blackbears Eiszeiten in Erding gesichert. Nicht gerade zu den besten Zeiten. Von 21.45 bis 22.45 Uhr kann hier trainiert werden, gegen entsprechende Mietzahlungen. Sechsmal gehe man auf "Fremdeis", sagt Alfons Neumair, Kassier und neuer Pressesprecher der Schwarzbären, mehr könne sich der SEF nicht leisten.

Das erste Heimspiel bestreiten die Freisinger am 11. Oktober. Gegner in der Landesliga sind die Mannschaften aus Dingolfing, Pegnitz, Hassfurt, Vilshofen, Trostberg, Moosburg, Selb, Waldkirchen, Amberg und Bayreuth II. Die Vorrunde endet offiziell am 5. Januar. Bereits am 3. November kommt es in der Weihenstephan Arena zum Landkreisderby gegen den EV Moosburg. Die vier Erstplatzierten spielen dann zusammen mit den besten Teams aus der Landesliga Gruppe 2 um den Aufstieg in die Bayernliga, der Rest spielt den Absteiger in die Bezirksliga aus. Eine Verzahnungsrunde wird es heuer wegen der noch immer ungeklärten Frage, wie viele Ausländer eingesetzt werden dürfen, nicht geben. Die Bayernliga hat sich auf zwei geeinigt, in der Landesliga spielen Mannschaften wie Hassfurt mit bis zu fünf Ausländern.

Im Kader der Blackbears gibt es heuer so etwas wie einen Umbruch. Altgediente Spieler wie Felix Kammermeier, Marcus Mooseder und Johannes Weyer haben ihre Karriere beendet. Neumair hat Verständnis dafür. Zweimal die Woche trainieren und zweimal spielen, das lasse sich eben mit zunehmendem Alter mit Familie und Beruf nicht mehr vereinbaren. Leider ist mit Martin Dürr auch einer der besten SEF-Stürmer nicht mehr im Kader, er ist nach Erding gewechselt. Neu zu den Blackbears gestoßen ist Christian Mitternacht, ein erfahrener Verteidiger, der schon für Erding und Dorfen in der Bayernliga gespielt hat und trotz seiner 37 Jahre eine echte Verstärkung darstellt. Neu im Sturm ist der 33-jährige Alexander Braun, der aus Dingolfing kommt. Dazu kommen aus dem eigenen Nachwuchs Stefan Hummel (23), Alexander Brezina (21) und Michael Mühlbauer (21) sowie der erst 18-jährige Michael Seemüller, der für Ingolstadt in der DLL (Deutsche Nachwuchsliga) gespielt hat. Dazu kommt als dritter Torwart Markus Rehfeld (20), der bisher beim EHC München im Kasten stand, sich dort aber nicht so recht durchsetzen konnte. Trainer bleibt Markus Knallinger, der nun versuchen muss, aus dem stark verjüngten Kader eine Einheit zu bilden, die heuer möglichst nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird. "Starke Neuzugänge können wir uns aus finanziellen Gründen nicht leisten", sagt Neumair, schon weil in Freising maximal 200 Zuschauer kämen, während es vor allem in Nordbayern meist doppelt so viele seien. Das liege natürlich auch daran, dass es in der Arena keine Tribüne gebe und man in der dritten Reihe nicht mehr viel sehe. "Eine Tribüne könnte jederzeit gebaut werden", sagt Neumair, "aber wer soll die zahlen?". Zu den stärksten Teams der Liga zählt der Pressesprecher Amberg, Pegnitz und Hassfurt. Auch Moosburg werde sicher Ambitionen haben, wieder in die Bayernliga aufzusteigen, glaubt er.

Viel Geld investieren die Blackbears in die Nachwuchsarbeit. So nehme man heuer mit einer U20, einer U13, einer U11 und einer U9 an den Punktspielen teil, zusammen mit dem EV Moosburg schicke man zudem eine U17 ins Rennen. Alle Mannschaften würden von lizensierten Übungsleitern betreut, "und sowas kostet". Außerdem betreibe der Verein eine erfolgreiche Laufschule. Teilweise 60 bis 80 Kindern würden sich samstags in der Halle tummeln. Verantwortlich für die Nachwuchsarbeit ist Christof Tietscher, "ein sehr engagierter Jugendleiter", wie Neumair betont.

© SZ vom 16.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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