Einmal was wirklich Tolles machen:Wunschkonzert

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In der zweiten Runde der Moosburger Haushaltsberatungen geht es auch um den defekten Aufzug im Haus der Vereine

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Mitglieder des Finanzausschusses haben die zweite Runde der Haushaltsberatungen am Donnerstag unter anderem genutzt, um für die Bereitstellung von Mitteln für in ihren Augen wichtige Maßnahmen zu werben. So beantragte Martin Pschorr (SPD) 80 000 Euro für die Instandsetzung des schon geraume Zeit defekten und in der Stadt heiß diskutierten Aufzugs im auch als Haus der Vereine genutzten Elisabethenheim.

Der Defekt des Lifts bedeute "für ein Haus in dieser Größenordnung und mit diverser Nutzung durch Vereine eine erhebliche Einschränkung", argumentierte Pschorr in seinem Antrag. Man habe bereits mit einzelnen Verein gesprochen, sagte Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU). Es gebe auch Möglichkeiten, Vereine im Erdgeschoss unterzubringen. Das Problem der Liedertafel habe sich erledigt, "die brauchen keinen Aufzug mehr". Bezüglich des Heimatvereins, der seine Krippen nach oben und unten transportieren muss, meinte sie: "Zum Transport von Gegenständen kann man den Aufzug noch nutzen, man kann was reinstellen und in anmachen - wir haben nur keine Genehmigung zur Personenförderung mehr."

Generell monierte sie, dass das Gebäude von vielen Nutzern nur noch als Abstellkammer verwendet werde, "aber das ist nicht der Sinn eines Hauses der Vereine". Ihr schwebt vor, die Zimmer eher als Geschäftsräume zu vermieten, "und dann müssen wir eh umbauen und den Lift vielleicht komplett verändern, dann wären die 80 000 Euro, die wir jetzt für den Aufzug ausgeben, rausgeschmissenes Geld". Auch Alfred Wagner (UMB) meinte, man könne in Zusammenhang mit dem angrenzenden Jugendhaus-Polizei-Gelände ein Konzept entwickeln "und aus dieser innerstädtischen Perle was Tolles machen". Allerdings müsse man erst eine andere Lösung für die Vereine finden. Der Aufzug, so meinte Pschorr, werde "in dem Gebäude aber immer ein Rolle spielen, und großartig versetzen kann man ihn nicht, weil der Schacht nun schon mal da ist - die 80 000 Euro für die Reparatur wären demnach also kein rausgeschmissenes Geld".

Selbiges träfe in den Augen von Jugendreferent Johannes Becher (Grüne) auch zu, wenn man für Skateranlage in der Bonau 15 000 statt der geplanten 1500 Euro in den Haushalt einstellen würde. Nach 14 Jahren sei jetzt mal eine komplett neue Teerung nötig: "Wenn wir es jetzt nicht machen, kommt es halt nächstes oder übernächstes Jahr auf uns zu". Für Jörg Kästl (ÖDP) "wäre es schlecht, alles kaputt gehen zu lassen". Laut Stadtgärtner Sebastian Kreitmeier reichten die 1500 Euro für Ausbesserungen, so Meinelt: "Das hält schon noch einige Zeit." Becher wird nun einen Antrag zu diesem Punkt stellen.

In der Sitzung ging es auch um mögliche Ausgaben-Reduzierungen im städtischen Betrieb. So war auch die EDV der Rathaus-Verwaltung, bei der die Kosten zwischen 2015 und 2017 jährlich um 50 000 Euro gestiegen sind, erneut Thema. Großes Einsparpotenzial sah Systembetreuer Manfred Zeiler jedoch nicht. Dafür könne man die geplante, gemeinsame Schließanlage für Rathaus und Feyerabendhaus, durch die Verwaltungsmitarbeiter dann nur noch einen statt zwei Schlüssel brauchen, noch einmal schieben, so die Bürgermeisterin. Der Ansatz wurde auf null Euro gesetzt. Dafür wurden auf Antrag Pschorrs 100 000 Euro für die Planung und 200 000 Euro für den Bau von Sozialwohnungen an der Sudetenlandstraße eingestellt. Das aktuelle Förderprogramm und Kredite mit 0 Prozent Zinsen müsse man ausnutzen, so Meinelt.

© SZ vom 12.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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