Eine besondere Reise:Auf hoher See

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Sechs Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung machen einen Segeltörn mit dem Verein Special Sailing

Für sechs Menschen mit geistiger beziehungsweise körperlicher Behinderung geht es vom 18. Mai an für eine Woche auf einen Segeltörn rund um Istrien und die Kvarner Bucht. Möglich macht das der Verein Special Sailing in Kooperation mit dem Segelprojekt "Freisinger Handicaps". Vom 18. Mai an sind die sechs Moosburger, Nandlstädter, Freisinger und Neufahrner für eine Woche zu Gast auf einem etwa 17 Meter langen Segelschiff.

Freisinger Handicaps ist erstmals in Kooperation mit Special Sailing dabei. Die Organisation mit dem Sitz in Ingolstadt fördert seit der Gründung am 5. Juli 2016 sowohl die Jugendhilfe als auch Menschen mit Behinderungen. In den vergangenen Jahren bot der Verein viele individuelle Projekte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen aus Ingolstadt und der Umgebung an. Auf Grund der positiven Erfahrungen und damit mehr Menschen mit Behinderungen an den Projekten teilnehmen können, hat die Vorstandschaft beschlossen, die Angebote regional auszuweiten. "Durch die kurzen Wege und die schon vorhandenen Kontakte war es nur eine logische Konsequenz, den Nachbarlandkreis Freising in unsere Expansion mit einzubeziehen", erklärt der Vorsitzende Klaus Bortenschlager.

Das erste größere Vorhaben zusammen mit dem Caritas Zentrum St. Vinzenz, dem Projekt Freisinger Handicaps und dem sogenannten Open Ship von Special Sailing, für das sich jeder bewerben kann, der gerne mal in das Abenteuer Segeln reinschnuppern möchte, nimmt Special Sailing an der Mirno more Friedensflotte in Istrien teil. Mirno more stammt aus dem Kroatischen und bedeutet "friedliches Meer". Nach dem Balkankrieg kamen Segler auf die Idee, traumatisierte Kinder und Jugendliche aus dem Kriegsgebiet auf ihr Schiff zu holen und gemeinsam in friedlicher Koexistenz zu leben. Mittlerweile ist es das weltweit größte Segelprojekt für sozial benachteiligte Menschen.

An Bord eines Segelschiffes fallen viele unterschiedliche Aufgaben an, an denen sich alle Crewmitglieder je nach ihren Möglichkeiten beteiligen. Die Aufgaben werden als Gruppe erledigt, wodurch Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein erlebt werden. "Auf dem Schiff sehen die Teilnehmer, dass ohne sie nichts geht und dass sie ein wichtiger Teil der Crew sind", berichtet Klaus Bortenschlager. Damit die Teilnahme für jeden Menschen mit besonderen Bedürfnissen möglich ist, und das unabhängig von den finanziellen Mitteln, bedarf es der Unterstützung durch Special Sailing und Partnern vor Ort, wie dem Lions Club Eching oder einem Autohaus aus Achering. "Ich bin dem Lions Club Eching sehr dankbar, denn ohne die finanzielle Beteiligung könnten wir das Projekt nicht so bedarfsbezogen umsetzen", betont der ehrenamtliche Projektleiter Heinz Geiger aus Neufahrn. Das Autohaus aus Achering stellte einen Neun-Sitzer-Kleinbus kostenfrei zur Verfügung. Weitere Aktivitäten sind schon in der Planung. So wird am letzten Juli-Wochenende ein Zeltlager mit Schlauchbootfahrt auf der Altmühl veranstaltet. Dabei können auch Menschen mit schwersten Einschränkungen teilnehmen. Alle Menschen mit besonderen Belastungen aus dem Landkreis Freising sind eingeladen. Anmeldung über die Internetseite vom Special Sailing ( www.specialsailing.de).

© SZ vom 15.05.2019 / JOHS - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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