Mit konkreten Untersuchungen von Standorten will die Gemeinde Eching in die Erschließung von Windkraft einsteigen. Anhand der Windkraft-Analyse im "Energieatlas Bayern" gäbe es zwischen Eching und Dietersheim, aber auch nordwestlich von Günzenhausen Flächen, auf denen Energieerzeugung aus Windkraft profitabel sein könnte. Auf Antrag der Fraktionsgemeinschaft "Bürger für Eching", "Echinger Mitte" und ÖDP hat der Gemeinderat einstimmig den Einstieg beschlossen.
Eine Vielzahl von Analysen unter unterschiedlichen Aspekten liegen im Rathaus bereits in diverse Schubladen verteilt. Allerdings wurde nichts davon bislang konkretisiert, weil über allem der "10H"-Vorbehalt hängt: Unter der für Bayern gültigen Abstandsregel könnte im gesamten Gemeindegebiet keine Windkraftanlage gebaut werden. Einzige Ausnahme: Wenn das Rathaus selbst eine explizite Baugenehmigung dafür anstrebt. Dafür sollen nun die Voraussetzungen geschaffen und der "am besten geeignete Standort für eine Windenergie-Anlage identifiziert" werden, wie es im Antrag heißt. Zu den windtechnisch geeigneten Orten gibt es bislang nur pauschale Einschätzungen. So liegen die Standorte südlich von Eching fast alle im Landschaftsschutzgebiet. Die konkrete Umsetzbarkeit müsste daher individuell ermittelt werden.
Die von der Windkraft als am idealsten eingeschätzte Fläche im Gemeindegebiet liegt in der nordwestlichen Ecke um Bundesstraße B13 und Lichtweg an der Grenze zu Haimhausen und Fahrenzhausen. Hier hängen als dicker Schatten aber die Flugsicherheitszonen des Flughafens über einer möglichen Windenergie-Nutzung. Auch hier könnten aber mit der Flugsicherung noch konkrete Details abgeklopft werden, hieß es aus der Gemeindeverwaltung.
Einig war sich der Gemeinderat, dass bei allen Plänen unbedingt "die Bürger mitgenommen" werden müssten - aber komplett uneinig, wie das geschehen könne. Die Verwaltung schlug vor, Standorte im Flächennutzungsplan auszuweisen - und dessen Änderungsverfahren mit seiner Bürgerbeteiligung wäre dann der geeignete Rahmen. CSU und FW forderten, schon jetzt den Dialog zu suchen und die Verfahren erst auf Basis eines Bürgervotums zu starten. Bürgermeister Sebastian Thaler gab zu bedenken, dass man dann "ohne Fakten" diskutiere, so lange potenzielle Standorte und deren Konsequenzen noch nicht ermittelt seien. So wurde zunächst beschlossen, die gerade laufende Untersuchung für potenzielle Standorte von Photovoltaik-Anlagen für kleines Geld um Aussagen zu Windrädern zu erweitern. Dann soll erneut debattiert werden.