Eching:Trauer um Anke Martiny

Frühere Bundestagsabgeordnete stirbt mit 76 Jahren

Die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Anke Martiny ist tot. Wie die bayerische SPD am Mittwoch meldete, starb die Politikerin bereits am vergangenen Montag im Alter von 76 Jahren.

Die am 1. Juli 1939 in Dortmund geborene Martiny war der SPD im Jahr 1965 beigetreten. Wohnhaft in Eching und Mitglied des Freisinger Kreisverbandes, wurde sie 1972 als Listenabgeordnete der SPD im damaligen Wahlkreis München-Land, Erding, Freising in den Bundestag gewählt. Von einem eher aussichtslosen Listenplatz aus zog sie als einzige weibliche SPD-Abgeordnete aus Bayern in das Parlament ein, dessen Frauenanteil damals nur bei 5,8 Prozent lag und dem sie schließlich bis 1989 angehörte.

Auch innerhalb der Partei machte Anke Martiny Karriere, war mehrere Jahre lang Mitglied des SPD-Parteivorstandes und von 1985 an stellvertretende Landesvorsitzende der bayerischen SPD. Sie gehörte 1972 zu den Mitgründerinnen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (AsF). Nach einem Umzug nach Berlin war sie von 1989 bis 1991 Senatorin für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin, bevor sie 1992 für vier Jahre als Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung nach Tel Aviv ging. Zuletzt war Martiny als freie Publizistin sowie bei Transparency International Deutschland in Berlin tätig und war eine der Sprecherinnen des Instituts Solidarische Moderne.

Martiny hat drei Kinder aus einer ersten Ehe. 1976 heiratete sie in zweiter Ehe den früheren SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz († 2005), die Verbindung hielt jedoch nur einige Jahre.

© SZ vom 14.01.2016 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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