Eching:Kultur darf ruhig ein bisschen Geld kosten

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Viele Echinger besuchen Events in München und geben laut Umfrage des "KulturForums" dafür im Monat bis zu 50 Euro aus

Von Klaus Bachhuber, Eching

Für Kulturveranstaltungen gibt es für Echinger vorwiegend zwei Adressen: die großen Häuser in der nahen Landeshauptstadt München und das eigene Bürgerhaus am Ort. Die erste große Umfrage des Echinger "KulturForums" förderte diese Prioritätenliste als eines der auffälligsten Ergebnisse einer Bürgerbefragung zu Tage. Allerdings klagt das "KulturForum" bei seiner Aktion über einen geringen Rücklauf.

Wie halten es die Echinger mit der Kultur? Mit einem breit angelegten Fragebogen sollten Verständnis, Verhalten und Vorlieben der Echinger in Sachen Kunst und Kultur ermittelt werden, um Tendenzen für die Ausrichtung des künftigen örtlichen Angebots zu gewinnen. An etwa 5000 Haushalte waren Fragebögen verteilt worden, 212 Antworten gingen ein. "Enttäuscht" zeigte sich Vorsitzende Sybille Schmidtchen über den Rücklauf, der etwa einem Anteil von vier Prozent entspricht.

Als erste Resultate ermittelte das "KulturForum", dass etwa die Hälfte der Mitwirkenden im Monat bis zu 50 Euro pro Person für kulturelle Aktivitäten ausgibt, 17 Prozent veranschlagen dazu bis 100 Euro. Als bevorzugtes Ziel für Theater- und Konzertbesuche oder Ausstellungen wird von mehr als drei Viertel der Befragten München genannt, gut die Hälfte besucht auch gerne lokale Angebote und knapp die Hälfte der Kulturinteressierten schaut sich gezielt die Veranstaltungen im Umland an. Was München betrifft, locken demnach in erster Linie die großen Namen von Schauspielern, Musikern und Entertainern, gefolgt vom Ambiente der renommierten Häuser. Bevorzugter heimischer Veranstaltungsort ist das Bürgerhaus, im Ranking des Interesses schneiden die Musikschule und die kulturellen Veranstaltungen der Kirchen gut ab, dann die einschlägigen Angebote von Volkshochschule, ASZ, Vereinen und Gemeindebücherei. Informationen über das Echinger Kulturangebot holen sich die Echinger vorrangig aus dem Programmheft des Bürgerhauses, das zweimal im Jahr frei Haus verteilt wird, und aus der Tagespresse. Der neue Veranstaltungs- und Kulturkalender des "KulturForums" ist hingegen bisher nur von neun Prozent der 212 Rückmeldungen als Informationsquelle erschlossen.

Die Umfrage mit ihren vielfältigen Themen wird nun noch tiefenschärfer ausgewertet und dann auf der Webseite des "KulturForums" präsentiert. Im Sommer hat der junge Verein eine erste große Aktion vor. In Zusammenarbeit mit Bürgerhaus, ASZ, Musikschule, Volkshochschule, Musikverein Sankt Andreas und verschiedenen Gastronomiebetrieben wird "Eching international" als großes Sommerfest mit "internationalen Programm" ausgerichtet. Die Umfrage war vom Verein in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Gemeinde initiiert worden, um Anhaltspunkte für Wünsche ans örtliche Programmangebot zu gewinnen und die Situation Echings im Spannungsfeld umliegender Anbieter zu ermitteln: von der Stadt München über Freising bis zu den ungleich finanzstärkeren Kulturangeboten in Garching oder Unterschleißheim.

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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