Eching:Keinerlei Blockade

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Bürgermeister Thaler reagiert sehr emotional auf Vorwürfe

In der Jahresabschlusssitzung des Echinger Gemeinderats hat sich der Missmut über die verfahrene Situation angesichts der Ermittlungen und Vorwürfe gegen Bürgermeister Sebastian Thaler noch einmal aufgestaut. Thaler legte daraufhin erstmals seine bis dato zur Schau getragene ungerührte Gelassenheit ab und reagierte sehr emotional.

Die obligaten Weihnachtswünsche der Fraktionen schienen diesmal ganz auszufallen, ehe sich Grünen-Sprecherin Siglinde Lebich ein Herz fasste und ihre Wünsche formulierte; deutlich verhalten. Carsten Seiffert für die SPD und Georg Bartl für die CSU folgten ähnlich gedimmt. Michaela Holzer (Bürger für Eching/ÖDP) attestierte dann, dass "die Stimmung teilweise nicht so gut war im Gemeinderat". Und Christoph Gürtner (FW) monierte, "die im Raum stehenden Vorwürfe blockieren Kräfte". Bis es hier "zu einem klaren Ergebnis kommt, wird die Stimmung auch nicht viel besser", prophezeite er.

Thaler, der zuvor keinerlei Worte zum Jahresende geäußert hatte, reagierte einigermaßen erregt. "Die Ermittlungen blockieren überhaupt nichts", sagte er, man habe 2021 "wahnsinnig viel geschafft als Verwaltung". Er selbst arbeite "seitdem noch mal 110 Prozent". Statt in so einer Situation Dienst nach Vorschrift zu machen, "arbeite ich wie ein Verrückter für diese Gemeinde", sagte er, "und das machen viele Kollegen auch". Schon zuvor in der Sitzung hatte er gerügt, derzeit werde die Gemeindeverwaltung "völlig zu Unrecht gescholten für nicht faktenbasierte Themen". Das weise er zurück. "In Summe wird die Arbeit vorbildlich gemacht", betonte er. Es werde aber im Haus "schlechte Stimmung bringen, wenn diese Leistung nicht anerkannt wird".

Zu den Ermittlungen gegen ihn sagte er erneut, er gebe auf "klaren Rat meines Anwalts" keine Kommentare ab. Mittlerweile habe er aber von der Staatsanwaltschaft Akteneinsicht erhalten und werde "eine gezielte Stellungnahme" vorbereiten. Innerhalb dieses Rahmens habe er ohnehin, "so gut ich konnte, informiert". Der Gemeinderat habe aus nichtöffentlichen Sitzungen auch "mehr gewusst, als jetzt getan wird", deutete er an. Es sei "schade, dass alles so negativ nach außen transportiert wird". Das falle auf alle Beteiligten zurück: "Wir sind alle die Gemeinde."

© SZ vom 23.12.2021 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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