Eching im Jahr 2021:Feste feiern, wenn Corona es zulässt

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Es könnte richtig was los sein in der Gemeinde Eching im Jahr 2021, denn eine ganze Reihe von lang vorbereiteten Projekten stehen vor dem Abschluss oder werden nun ganz offiziell gestartet. Verhindern könnte das nur die Pandemie

Von Klaus Bachhuber, Eching

2021 könnte im amtlichen Eching eine hohe Feier-Dichte erhalten. Eine stattliche Reihe lange, teils sehr lange vorbereiteter Projekte steht in diesem Jahr zum Abschluss oder - auch das lässt sich feiern - zum Baubeginn an. War die teils mehrfache Verzögerung der Maßnahmen einem Sammelsurium geschuldet aus individuellen inhaltlichen Problemen, politischem Hickhack im Kontext zweier richtungsändernder Wahlen und der schieren Masse an gleichzeitigen Aufgaben, so ist jetzt alles so weit bereitet, dass die Schlussetappe 2021 nur noch durch einen Faktor be- oder verhindert werden könnte: Corona.

Den größten Symbolwert hat die Eröffnung des neuen Rathauses, die für Anfang Mai terminiert ist. "Neu" definiert dabei nur die Außenwirkung, denn bautechnisch war die Maßnahme lediglich der Umbau des seit 1973 an dieser Stelle an der Hauptstraße stehenden Gebäudes der Gemeindeverwaltung. Allerdings fiel der Umbau radikal aus, an das alte Rathaus erinnert nur der Standort und ein markantes Strukturmuster an der Südfassade; und in den Plänen das Stahlbetongerüst von vor 50 Jahren.

Seit 2018 ist die Gemeindeverwaltung nun an der Fürholzer Straße zur Miete, Ende April soll das neue Haus bezogen werden. Zusammen mit dem Rathaus entsteht dann auch ein neuer Platz zwischen Rathaus und alter Kirche inclusive Brunnenanlage mit erhofft hoher Aufenthaltsqualität. Die Tiefgarage unter dem Bürgerplatz ist dann ebenfalls renoviert, sie soll freilich schon früher wieder geöffnet werden, geplant ist Anfang April. Hier wurde maroder Beton saniert und die Anlage mit Stellplatzlenkung, Beleuchtung und Videoüberwachung modernisiert.

Neubaugebiete in Eching in größerem Stil hat es seit Jahren nicht mehr gegeben. Jetzt stehen gleich drei am Stück zur unmittelbaren Umsetzung an, drei weitere parallel in Dietersheim und sogar ein kleines mit einigen Häuschen in Günzenhausen. 2021 könnten nach Fahrplan zwischen Bahngleisen und Einkaufsmärkten östlich der Böhmerwaldstraße die ersten Häuslebauer im vergünstigten Wohnbaumodell mit ihren Eigenheimen beginnen.

Für Eching-West, wo die privaten Grundstückseigner bereits losgelegt haben, sollen Anfang des Jahres die Gemeindegrundstücke im Wohnbaumodell auf Erbpacht vergeben werden. Unmittelbar anschließend werden ebenso Parzellen in Dietersheim westlich des Mühlenwegs im Wohnbaumodell ausgeschrieben. Die Erschließung beider Quartiere soll bis März abgeschlossen sein, so dass nach Vergabe und Beurkundung auch in diesen beiden Gebieten theoretisch heuer noch gebaut werden könnte. An der Böhmerwaldstraße, in Eching-West und im dritten Neubaugebiet an der verlängerten Bernhard-Leuchtenberg-Straße will die Gemeinde jeweils auch selbst aktiv werden und eigene Wohnungen errichten; in Eching-West in Verbindung mit einer neuen Kindertagesstätte. Neben dem Eigenbau steht weiterhin auch eine Vergabe an Baugenossenschaften im Raum. Wohl hat der Gemeinderat schon mehrfach hinter verschlossenen Türen dazu beraten, öffentlich entschieden ist aber noch nichts. Die Konditionen all dieser Projekte müssen jetzt aber zeitnah festgezurrt werden, denn losgehen sollte es eigentlich auch schon vorgestern.

Wann es mit dem Neubau des Günzenhausener Feuerwehrhauses losgehen sollte, darüber streiten bereits die Historiker, so lange pendelt dieses Projekt schon zwischen Schreibtischschublade und diversen Konflikten, Verzögerungen und Pannen. Auch wenn der Satz gewiss schon fünf-, sechsmal an derartiger Stelle stand: heuer könnte nun wirklich eine Grundsteinlegung terminiert werden. Feuerwehr und Rathaus sind endlich glücklich mit den Planern und ihren Entwürfen und die Nachhutgefechte, die jetzt noch um die Kommastellen bei der Finanzierung geführt werden, sollten sich zum Jahresanfang bereinigen lassen.

Definitiv Grundsteinlegung soll 2021 für die neue Tennishalle sein. Am 32. Geburtstag von Bürgermeister Sebastian Thaler war die Halle abgebrannt und sollte umgehend wieder aufgebaut werden. Heuer wird der Bürgermeister schon 35 und anstelle der einstigen Hallenplätze liegt immer noch eine Brache. Auch hier sind aber jetzt alle formalen Vorarbeiten abgeschlossen, die Erstattung durch die Brandversicherung ausgehandelt und alle nötigen Beschlüsse gefällt, so dass es 2021 mit dem Bau losgehen müsste.

Im Sommer war der zweite Bauabschnitt des Hollerner Sees zur Badesaison freigegeben worden und damit das größte Erholungsgebiet in weitem Umkreis weitgehend vollendet; für eine Nordwestecke, die wohl nicht weiter gestaltet oder erschlossen werden soll, steht nur noch der formale Beschluss dazu an, eine Gaststätte am Seeufer soll noch errichtet werden und für einen eventuellen "Wavepark" daneben laufen noch die grundsätzlichen Debatten. Für die Eröffnung im Juni hatte der Bürgermeister ein großes Bürgerfest am See ausgerufen, das ebenfalls abgesagt werden musste; vielleicht wird es heuer nachgeholt.

Im Wartestand schlummert schließlich ein völlig neues Format im Echinger Terminkalender: Die ersten "Echinger Kulturtage" sollten im Juli 2020 stattfinden, fielen aber auch der Pandemie zum Opfer. Angeregt vom Bürgermeister, hatten der Verein "KulturForum" und das Bürgerhaus für die Premiere bereits ein dreitägiges Programm zusammengestellt und organisiert, ehe kurzfristig abgesagt wurde. Der neue Termin im Juli 2021 ist gebucht.

© SZ vom 11.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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