Eching:Für und Wider TTIP

Informationsabend der örtlichen SPD im ASZ

"TTIP - Gefahr oder Chance für Europa", fragte die Echinger SPD bei einer Informationsveranstaltung mit rund 30 Interessenten jüngst im Alten-und Seniorenzentrum (ASZ). Unter Moderation von Herbert Hahner sprachen Michael Wendl, Sozialwissenschaftler und langjähriger Gewerkschaftssekretär, sowie Rainer Forster von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, über das Thema. Seit Sommer 2013 verhandelt die Europäische Kommission mit der US-Regierung hinter verschlossenen Türen über das "Transatlantic Trade and Investment Partnership", ein Freihandelsabkommen. Wendl sah unter Herleitung aus weitgehender wirtschaftlicher Stagnation in westlichen Industrieländern die Förderung von Handel als wichtigen Ansatz. Die wissenschaftlichen Modelle in der Beurteilung von TTIP seien allerdings

nicht genau und auch völlig uneins. In Deutschland könnte TTIP vor allem für Großkonzerne förderlich sein, sagte Wendl. Die Auswirkungen für den Mittestand seien offen. Die Erleichterung beim Export sei jedenfalls positiv für Deutschland. Die Szenarien, dass US-Konzerne Krankenhäuser oder den Nahverkehr in Oberbayern übernehmen könnten, hält er nicht für realistisch: "Die haben keine Ahnung von diesen Dingen in Deutschland." Für Rainer Forster hingegen stellt TTIP viele Standards in Europa in Frage. Wenn erst einmal eine Tür geöffnet sei, könne das viel diskutierte Gen-manipulierte Saatgut jederzeit kommen. US-amerikanische Arbeitsnormen müssten verhindert werden, ebenso eine Liberalisierung der Bildung.

© SZ vom 25.06.2015 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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