Eching:Falsch berechnet

Eingezogene Wände schaden Statik im alten Postgebäude

Der Wasserschaden im alten Postgebäude am "Stachus" hat grundlegende statische Mängel des Gebäudes offengelegt. Nach dem Wasserrohrbruch zu Jahresanfang waren Risse in der Decke festgestellt worden, die nach intensiven Untersuchungen allerdings nicht auf das Wasser zurückzuführen sind, sondern tiefergehende Defizite in der Statik erkennen ließen. Offenbar wurden in der Vergangenheit Wände eingesetzt, ohne ihre Auswirkungen auf die Gebäudestatik korrekt zu bewerten.

Die Probleme betreffen laut der aktuellen Analyse nur das Erdgeschoss. Die Kinder, die hier in der Zentralstelle des Tagesmütterprojekts betreut wurden, sind mit dem Auftreten des Wasserschadens schon in das Alte Schulhaus an die Untere Hauptstraße umgezogen. Für die im ersten Stock eingemieteten Asylbewerber besteht nach dem Gutachten keinerlei Gefahr. Einsturzgefahr sei ohnehin nie gegeben gewesen.

Der Bauausschuss des Gemeinderats hat nach intensiver Debatte entschieden, das Gebäude wieder restlos instand zu setzen. Dazu müssen allerdings Stahlträger eingezogen werden, die bisher unfachmännisch gelenkte Lasten aufnehmen und verträglich ableiten. An Kosten erwartet der Bauausschuss etwa 60 000 Euro. Die Baumaßnahme wird nur im Keller und Erdgeschoss vorgenommen, so dass die Asylbewerberunterkunft ungestört weiter bewohnt werden kann. Nach dem Einzug des Stahlträgers sollen auch die Kinder zurückkehren können.

© SZ vom 20.04.2015 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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