Eching:Das "Herz" hört auf

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Rolf Lösch gibt Vorsitz bei "Älter werden in Eching" ab

Nach 16 Jahren hat Echings Alt-Bürgermeister Rolf Lösch den Vorsitz des Vereins "Älter werden in Eching" abgelegt. Bei der Versammlung am Donnerstag im Alten-Servicezentrum (ASZ) wurde der 82-Jährige von den gut 60 Besuchern mit regelrechten Ovationen verabschiedet. Zur neuen Vorsitzenden wurde einstimmig Gertrud Wucherpfennig gewählt.

Mit 66 Jahren war Lösch an die Spitze des Vereins gewählt wurden, der mit über 450 Mitgliedern die Altenarbeit in Eching eigenverantwortlich organisiert und gestaltet. In seine Amtszeit fielen Meilensteine wie die Einrichtung der modellhaften Wohngruppe für Demenzkranke oder die durch veränderte politische Rahmenbedingungen verursachte Schließung der Kurzzeitpflegestation. Größte Aufgabe war das Miteinander mit der Gemeinde, bei der es mehrfach um die Existenz des Echinger Altenmodells und des ASZ gegangen war. Es sei "einiges an Entwicklungen durchzustehen gewesen", sagte Lösch nüchtern, ließ aber auch durchblicken, wie gerade dieser Konflikt an die Substanz gegangen sei. Nach dem Abschluss des neuen Vertragswerkes mit dem Rathaus gebe es "eine gewisse Entspannung" und eine "atmosphärische Erleichterung".

In diesen Turbulenzen um die Zukunft des Vereins sei Lösch "in stürmischer See der Fels in der Brandung" gewesen, sagte Ehrenvorsitzender Joachim Enßlin. Stellvertreterin Sabine Palitzsch betonte, der Verein hätte den 82-Jährigen "gerne als Vorsitzenden behalten", da er stets "ganz, ganz großes Engagement" gezeigt habe. Für die Gemeinde würdigte Dritter Bürgermeister Thomas Kellerbauer Lösch als "Herz des Vereins", der stets mit "Leidenschaft, Herz und Verstand" agiert habe.

Die neue Vorsitzende Wucherpfennig aus Dietersheim gehört ist seit 2008 für die SPD im Gemeinderat. Im Evangelischen Kirchenvorstand ist sie Vertrauensfrau. Im Helferkreises Asylbewerber ist die 58-Jährige Leiterin.

Herausragendes Ereignis in den Bilanzen des vergangenen Jahres war die 25-Jahr-Feier des Vereins. Die Spendenbereitschaft, die sich unter anderem dabei manifestiert habe, sei "ein Beleg für die große Akzeptanz des Vereins", freute sich Lösch. Geschäftsführerin Siglinde Lebich verwies darauf, dass der Verein allmählich schon die zweite Generation betreue: "Zu uns kommen jetzt schon die Kinder der Leute, mit denen wir angefangen haben." Angesichts eines kontinuierlichen Anstiegs der Nachfrage zu allen Angeboten des Hauses sei man allmählich "an der personellen Oberkante angelangt", mahnte sie. Inklusive der Besucher der Gaststätte oder der im Haus angesiedelten Praxis würden im Schnitt täglich 200 Menschen im ASZ aus und ein gehen. "Wir sind 365 Tage im Jahr eines der belebtesten Gebäude in der Gemeinde", sagte sie. "Man sieht daran, dass es eine unverzichtbare Einrichtung ist."

Besonders stolz zeigte sie sich auf die erneute Top-Bewertung mit der Note 1,0 für die Sozialstation des Vereins. Als einziger Anbieter im Ort leiste der Verein mobile soziale Dienste, betonte sie, einer der Grundpfeiler des Echinger Modells. Als neuestes Projekt hat der Verein Mehrgenerationen-Wohnen angestoßen, das von einer Arbeitsgruppe verfolgt wird und demnächst in ein konkretes Projekt münden soll.

Den neuen Kernvorstand bilden: Vorsitzende Gertrud Wucherpfennig, Stellvertreter Sabine Palitzsch, Charlotte Pschierer und Dieter Wagner, dem erweiterten Vorstand gehören an Gert Fiedler, Marianne Graetz, Harald Heitmann, Anette Martin, Henriette Mayer, Anni Neumann, Arndt Palitzsch, Jürgen Pschierer, Barbara Schefold, Werner Schefold, Sybille Schmidtchen und Franz Wittmann.

© SZ vom 04.07.2015 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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