Drohende Überalterung:Nachwuchs gesucht

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TC Neufahrn hofft, noch mehr Kinder für Tennis zu begeistern

Die Alterspyramide des TC Neufahrn treibt dem Vorsitzenden Gerd Christophersen Sorgenfalten auf die Stirn: Ein Drittel der Mitglieder ist über 60 Jahre alt und ihre Zahl ist mittlerweile größer als die der Kinder und Jugendlichen im Verein. Zugleich nimmt die Zahl der Mitglieder insgesamt ab: Inzwischen sind es keine 300 mehr - es waren schon mal mehr als doppelt so viele, und es gab früher zudem lange Wartelisten. "Ich hoffe, dass wir den Turnaround schaffen", sagte Christophersen in der Jahreshauptversammlung.

Hoffnungen setzt man dabei nach wie vor auf die Tennisschule von Jugendwart Michael Schneider. Dieser räumte zwar ein, dass er nach dem kleinen Aufschwung vor einem Jahr eigentlich gehofft hatte, noch mehr Nachwuchs zu gewinnen. Allerdings stellte er zumindest fest, dass es inzwischen "mehr Kinder gibt, die mehr Tennis spielen wollen". Gerade "viele Jungs", darunter noch sehr junge, wünschten sich verstärkt ein Einzeltraining. Was die Qualität des Nachwuchses angeht, sieht es in Schneiders Augen deshalb "für die Zukunft besser aus als vor zwei Jahren", und man müsse sich derzeit "keine akuten Sorgen" machen". Zu schaffen macht dem TCN wie vielen anderen Vereinen aber die Zeitnot der Kinder. Diese hätten deshalb nicht mehr die Möglichkeit, verschiedene Sportarten auszuprobieren, sondern müssten sich frühzeitig entscheiden - unter Umständen dann eben gegen Tennis. Dazu, dass Tennis hier aufholen kann, soll in der neuen Saison nicht zuletzt ein zusätzlicher, aus Neufahrn stammender Trainer beitragen. Im August wird es wieder ein Jugendcamp geben.

Saisoneröffnung ist am 1. Mai. Vorbereitet wird die Anlage erneut in Eigenregie. Christophersen erklärte das mit finanziellen Gründen. An den Punktspielen werden dann jeweils sieben Nachwuchs- und Erwachsenen-Teams teilnehmen. Erneut investieren will der Verein in das Clubheim, das mit dem "San Marco" zugleich ein beliebtes Lokal ist. So sollen die Fenster an der Ostseite ausgetauscht und die Fassade gestrichen werden. Deshalb kalkuliert der Vorstand mit roten Zahlen im Jahresabschluss. 2017 dagegen hat der Haushalt ein Plus von mehr 11 000 Euro aufgewiesen.

Bei den Neuwahlen wurde fast der gesamt Vorstand wiedergewählt: Vorsitzender ist Gerd Christophersen, zweiter Vorsitzender Rainer Laffin, Kassierin Sonja Hauke, Sportwart Werner Plaschke, Jugendwart Michael Schneider, technischer Leiter Gerd Bloemke und Breitensportwartin Carola Kappauf. Neu im Team ist Christian Sterr als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit. Spitzenreiter bei den Ehrungen langjähriger Mitglieder war Wolfgang von Terzi. Er ist seit 50 Jahren dabei.

© SZ vom 26.03.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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