Diskussion in Neufahrn:Auch ein Abriss ist denkbar

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Die Bahnbrücke am Kurt-Kittel-Ring in Neufahrn muss dringend saniert oder aber erneuert werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Eine Sanierung der Bahnbrücke am Kurt-Kittel-Ring ist nur unwesentlich günstiger

Die marode Bahnbrücke des Kurt-Kittel-Rings wird womöglich nicht nur saniert, sondern gleich erneuert. Das würde "nur unwesentlich mehr Geld" kosten, sagte Bauamtsleiter Michael Schöfer. Das Ergebnis hätte aber deutlich länger Bestand. Unterdessen ist in der Neufahrner Bauausschuss-Sitzung am Montag erneut deutlich geworden, dass die Sache gut zehn Jahre nach den ersten Sanierungsüberlegungen und nach immer wieder verschobenen Maßnahmen mittlerweile drängt. Denn die Prüfung durch ein Ingenieurbüro hat ergeben, dass es in diesem Abschnitt der viel befahrenen Umgehungsstraße "gravierende Mängel" gibt und eine "unverzügliche" Maßnahme nötig ist, wie es hieß. Der Gemeinderat wird sich nun in seiner Klausurtagung am Wochenende intensiver damit auseinandersetzen.

Die Kosten für eine Sanierung bezifferte Schöfer auf 1,8 Millionen Euro, eine Erneuerung käme auf 2,5 Millionen Euro. Das Ingenieurbüro stünde jedenfalls auch für den nächsten Schritt "Gewehr bei Fuß", erklärte Schöfer. Das hätte den Vorteil, dass man die Sache schon "im Frühjahr angehen und bis Herbst erledigen" könnte.

Mit einer Sanierung würde man die 1971 errichtete Brücke für die nächsten zehn Jahre "standfest" machen, sagte der Bauamtsleiter weiter. Mit einer weiteren Sanierung könnte man dann noch einmal zehn Jahre gewinnen. Durch eine Erneuerung bekäme man dagegen eine Konstruktion, die wirklich aktuellen Standards und statischen Anforderungen entspräche: "Das sollte dann die nächsten 50 Jahre keine Probleme mehr machen."

In die weiteren Planungen ist auch die Deutsche Bahn einbezogen. Zwar ist für die Brücke selbst die Gemeinde unterhaltspflichtig und somit zuständig. Davon ausgenommen ist aber der sogenannte "Berührschutz". Dabei handelt es sich laut Schöfer um horizontale Betonplatten, die über das Geländer hinausgezogen sind und über die Gleise reichen, um Kontakte zur Hochspannungsleitung zu vermeiden. Diese Konstruktion sei "am Ende der Standsicherheit" und drohe abzubrechen. Bereits Ende November hatte die DB die Geh- und Radwege der Brücke gesperrt, die auch eine wichtige Verbindung zwischen dem Hauptort und Neufahrn-Ost ist. Fürs erste hat man dann eine provisorische Lösung für das Problem gefunden. Die Deutsche Bahn hat aber mittlerweile selbst eine Untersuchung in Auftrag gegeben und prüft, inwieweit sie schon vor der Sanierung oder Erneuerung etwas unternehmen muss. Sollte das nötig sein, sagte Schöfer, würde die Bahnstrecke wohl ein Wochenende lang für Züge gesperrt.

© SZ vom 20.01.2021 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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