Diözesanmuseum:Das Oktogon wird abgerissen

Freisinger Stadträte votieren in Sondersitzung mit 31 zu 5 Stimmen für den Bauantrag der Erzdiözese.

Von Kerstin Vogel, Freising

Das Diözesanmuseum bleibt in Freising und wird den Plänen der Erzdiözese München und Freising entsprechend saniert und umgebaut. Der Oktogon genannte Turmanbau darf dafür nun doch abgerissen werden. Mit diesem Beschluss hat der Freisinger Stadtrat am Montagabend in einer Sondersitzung seine Entscheidung vom Oktober vergangenen Jahres revidiert. Zuvor hatten Vertreter des Bistums noch einmal die gesamte Vorgeschichte der Planung für die Neugestaltung des Dombergs erläutert.

Vor einem Vierteljahr hatte noch eine knappe Mehrheit von 20:17 den Bauantrag der Kirche abgelehnt, um das Oktogon zu retten, das für viele Freisinger zum Stadtbild gehört. Bei der von der Regierung von Oberbayern nach einer Reklamation des Beschlusses durch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher empfohlenen neuerlichen Abstimmung votierten nun 31 Stadträte für den unveränderten Bauantrag des Erzbistums, lediglich 5 blieben bei ihrer Ablehnung.

Unmissverständlich stellten sich die Stadträte in einem weiteren Beschluss außerdem hinter das Gesamtprojekt "Weiterentwicklung und Neugestaltung Domberg Freising", das beispielsweise auch die Sanierung des Kardinal-Döpfner-Hauses, eine Neugestaltung der Freiflächen und eine verbesserte Zugänglichkeit vorsieht. Wörtlich heißt es in dem Beschluss "Die Stadt Freising begrüßt ausdrücklich die Entscheidung der Erzdiözese für den Standort Freising."

Dass diese Versicherung als notwendig erachtet wurde, zeigt, wie sehr die Kirche die überraschende Ablehnung ihres Bauantrags im Oktober als Affront betrachtet hatte. Mehr als einmal hatten Verantwortliche in den folgenden Wochen angedeutet, dass für das Diözesanmuseum durchaus Alternativen zum Standort Freising denkbar seien. Diese Überlegungen dürften mit dem Beschluss von Montagabend nun vom Tisch sein.

© SZ vom 30.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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