Schüler-Musical:Geschichten vom Träumen und Scheitern

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Jeder Schritt muss sitzen. Die Schüler des Moosburger Gymnasiums proben eifrig für die Aufführung des Musicals "Fame". Das ist Mitte Juli in der Moosburger Stadthalle zu sehen. (Foto: Marco Einfeldt)

130 Schüler des Moosburger Gymnasiums proben derzeit die Aufführung des Musicals "Fame". Darin geht es um den Drogentod einer ehrgeizigen Nachwuchskünstlerin. Premiere ist am Dienstag, 11. Juli, in der Stadthalle

Von Katharina Aurich, Moosburg

Die Musik und die emotionale Geschichte von "Fame", dem weltbekannten Musical, das unter dem Titel "Fame - Wege zum Ruhm" verfilmt wurde, haben 130 Schüler des Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums in ihren Bann gezogen. Seit einem Jahr sind die Jugendlichen der Klassen neun bis 13 bereits im Musical-Fieber und jetzt, während des Probenendspurts vor der Premiere am Dienstag, 11. Juli, sind die Spannung, Freude und natürlich ein wenig Lampenfieber spürbar.

Die Leitung dieses Mammutprojekts hat Stefan Pellmaier, Musiklehrer am Moosburger Gymnasium, übernommen. Alle vier Jahre organisiere er gemeinsam mit seinen Kollegen, von denen heuer zehn mit dabei sind, für die Schüler ein großes Musicalprojekt, bei dem die ganze Schule involviert sei, berichtet der Musiker, der selbst immer wieder mit seiner Gruppe "Luz amoi" im Scheinwerferlicht steht. Geprobt werde fast ausschließlich außerhalb des Unterrichts, was ein enormes Engagement von Schülern und Lehrern verlange, so Pellmaier. Sein Anspruch sei, dass jeder Schüler einmal in seiner Gymnasialzeit die Chance habe, mit dabei zu sein, auf oder hinter der Bühne zustehen und sich dabei selbst auszuprobieren. Manchmal würden dann überraschend echte Talente entdeckt. Natürlich sei nicht jeder ein begnadeter Sänger oder Tänzer, sagt der Pädagoge, aber jeder habe Fähigkeiten, die bei einer solch großen Produktion gebraucht würden.

14 Hauptrollen gab es zu besetzen, jede mit zwei Schülern. Im vergangenen Juli fand dafür ein Casting statt, bei dem sich die Hauptdarsteller qualifizierten. Die Hauptrollen sind doppelt besetzt und Pellmaier freut sich, dass dies nicht etwa zu Konkurrenz führte, sondern jeder dem anderen den Erfolg gönnt. Das Musical "Fame" habe er gewählt, weil es eine Fülle an Rollen und Möglichkeiten böte, Schüler in unterschiedlicher Intensität je nach ihrem Können einzusetzen. Neben den 28 Hauptdarstellern singen 30 Jugendliche und junge Erwachsene im Chor, knapp 30 tanzen, die Band besteht aus zwölf Musikern, acht Schüler kümmern sich um die Technik, 20 haben das Bühnenbild gestaltet und das Projekt-Seminar gestaltete das Plakat, die Flyer, und wird sich um das leibliche Wohl der Gäste kümmern, zählt Pellmaier auf.

Die Texte werden auf Englisch gesungen, aber die Dialoge sind auf Deutsch, damit sie das Publikum versteht. Die Geschichte des Musicals, die in einer Schauspielschule spielt und von den großen Träumen Jugendlicher erzählt, vom Scheitern, Verzweiflung, vom Hoffen und schließlich in den Drogentod einer ehrgeizigen Schülerin, der Heldin des Stücks, mündet, berühre jeden. Die Hauptperson der Geschichte träumt von schnellem Ruhm, verlässt die Schule, rutscht dann jedoch ab, nimmt Drogen, geht wieder an ihre Schule zurück, als sie bemerkt, wie wichtig Freunde sind. Neben einigen Liebesszenen zählt sicher der Moment, in dem sie sich dann ihren letzten Drogenschuss setzt, da es ihr nicht gelingt, wieder clean zu werden, zu den emotionalsten Momenten des Musicals.

Das Ende sei jedoch optimistisch, sagt Pellmaier, denn alle singen ein Lied, das die verlorene Mitschülerin geschrieben hatte. Er sei überzeugt, dass die Schüler sich mit der Geschichte identifizierten und sich teilweise selbst spielten. Wie in der Realität gebe es im Musical Rapper, Performer und die Schüchternen, jeder habe seine Rolle gefunden und trage seinen Anteil zu diesem großen, schulischen Gemeinschaftswerk bei.

Aufführungen von "Fame" sind am Dienstag, 11., Mittwoch, 12., Donnerstag, 13. und Freitag 14. Juli jeweils um 19.30 Uhr in der Stadthalle Moosburg, Einlass ab 18.30 Uhr.

© SZ vom 28.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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