Deutliche Worte:Nicht mehr zu retten

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Der Vorstand der SPD Neufahrn: Manuela Auinger (Kassier), Victor Weizenegger (Schriftführer), Beate Frommhold-Buhl (1. Vorsitzende) und Lukas Schablitzki (2. Vorsitzender, von links). (Foto: Marco Einfeldt)

Neufahrns SPD plädiert für den Abriss der Alten Halle und fordert stattdessen einen modernen Veranstaltungsraum

Von Birgit Grundner, Neufahrn

In dieser Deutlichkeit wollte es bisher noch niemand sagen: "Die Alte Halle ist nicht mehr zu retten", stellte SPD-Ortsvorsitzende und Fraktionssprecherin Beate Frommhold-Buhl in der Jahreshauptversammlung fest. Die Halle und das Lokal "Bratpfandl" waren zum Jahreswechsel wegen gravierender Gebäudemängel geschlossen worden. Seitdem ist dort nichts gemacht worden - im Gegenteil: "Der Zustand ist jetzt schlimmer als ihr euch vorstellen könnt", berichtete Frommhold-Buhl nach einer Besichtigung.

Die SPD sei bestimmt "nicht schnell mit der Abrissbirne". Doch bei einer Sanierung könne eigentlich "nix Vernünftiges mehr rauskommen - aber das dann zu horrenden Kosten", so Frommhold-Buhl.

Bislang fährt die Gemeinde "zweigleisig", wie es zuletzt formuliert wurde. Eine mögliche Sanierung wird ebenso geprüft wie ein Neubau. Auf jeden Fall wolle man sich dafür einsetzen, dass Neufahrn wieder Veranstaltungsräume bekomme, versprach die SPD-Vorsitzende. Sie sollten "nicht so groß wie die Aula" und "mit gescheiterer Technik" ausgestattet sein.

Die Sozialdemokraten wollen sich auch noch für einen anderen neuen Posten im Gemeindehaushalt stark machen: Sie wollen einen "Bürgerhaushalt" als weitere Möglichkeit für mehr Bürgerbeteiligung. Dabei würde im Haushalt eine bestimmte Stumme eingestellt, für deren Verwendung die Bürger könnten dann Wünsche einreichen könnten. Vorschläge würden zunächst "von der Verwaltung gesichtet, dann öffentlich vorgestellt und anschließend im Gemeinderat beschlossen". Ihren Antrag auf einen Bürgerhaushalt haben die Sozialdemokraten bereits eingereicht. Darüber abgestimmt wird voraussichtlich in der Gemeinderatssitzung im September. Beate Frommhold-Buhl ist zuversichtlich ist, dass es dafür eine Mehrheit geben wird. Bei den Neuwahlen wurde die Vorsitzende ebenso wiedergewählt wie ihr Stellvertreter Lukas Schablitzki, Kassierin Manuela Auinger und Schriftführer Victor Weizenegger. Beisitzer sind Lothar Brück, Katharina Buhl, Karlhans Warth, Edith Mayer-Bergers, Max Heumann, Wilfried Höbel, Ingrid Schöfer, Ulla Schablitzki, Dilovan Othmann und Daniel Fischer. Geehrt wurden Katharina Buhl für zehnjährige Mitgliedschaft und Monika Baunach, die seit 30 Jahren in der SPD ist. Die Sozialdemokraten haben in Neufahrn aktuell 73 Mitglieder mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren. 17 sind "im Juso-Alter", wie es in der Jahreshauptversammlung hieß. Nach Einschätzung der Vorsitzenden ist der Ortsverein "der beste OV ever", aber auch im Gemeinderat blickt sie auf "ein gutes Jahr" zurück. Vieles, auf das man lange hingearbeitet habe, sei auf den Weg gebracht. "Geduld und Hartnäckigkeit lohnen sich", resümierte sie. Als Beispiele nannte sie die kürzlich beschlossene Sanierung der ehemaligen Sozialwohnungen im Süden und die geplante Anschaffung von Geschwindigkeitsmessgeräten. Die Vorsitzende erinnerte auch an die von ihr initiierte Seniorenbefragung: Ein sichtbares Ergebnis seien jetzt neue Sitzbänke im Ort. Passende Standorte habe sie gemeinsam mit dem Bauhofleiter Wolfgang Huber ausgesucht - unter anderem am Friedhof und an der Hauptkreuzung. Weitere seien geplant.

Im Gemeinderat ist die SPD mit drei Mandatsträgerinnen vertreten - und alle drei sind auch Referentinnen. Jugendreferentin Ulla Schablitzki setzt sich gerade für eine Verbesserung des Angebots an der Skateranlage ein. Sportreferentin Manuela Auinger muss demnächst wieder den Hallenbelegungsplan ausarbeiten und bekräftigte: "Es ist längst überfällig, dass die Hallenkapazitäten erweitert werden".

© SZ vom 28.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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