Deeskalationstraining:Angriff beim Einsatz

Retter von BRK und Feuerwehr erleben immer öfter Aggression

Für die Feuerwehren im Landkreis wird inzwischen ein spezielles Deeskalationstraining angeboten. Nach der positiven Resonanz im vergangenen Jahr wird es auch heuer wieder drei Termine geben. "Ich hätte nicht gedacht, dass es so was bei der Feuerwehr braucht", sagte Kreisbrandrat Manfred Danner bei einer CSU-Veranstaltung in Neufahrn zum Thema "Polizei und Ehrenamt. Gemeinsam im Einsatz". Das Trainingsangebot ist eine Reaktion auf die zunehmende Aggression, welche die Floriansjünger bei Einsätzen erleben. Nach einem Unfall in Mintraching zum Beispiel sei ein Beteiligter so aggressiv geworden, dass die Polizei eingreifen musste, berichtete Danner. Auch Straßensperrungen durch die Feuerwehr würden nicht mehr so wie früher akzeptiert. Von zunehmender Gewalt sprach bei der Veranstaltung mit Staatskanzleichef Florian Herrmann und Bezirksrat Simon Schindlmayr auch BRK-Geschäftsführer Albert Söhl. So sei ein Hauptamtlicher von einem Mann, der sich nicht helfen lassen wollte, niedergeschlagen worden und "einige Wochen außer Gefecht" gewesen. In einem anderen Fall hätten sich Kollegen vor Angst in ihrem Rettungswagen verbarrikadiert, der dann "aufgeschaukelt" worden sei. Mit dem steigenden Alkoholkonsum steige auch "die Enthemmtheit", so Söhl. Das BRK habe in jüngerer Zeit auch schon einige seiner Helfer verloren. Zunehmend positive Erfahrungen machen Einsatzkräfte dagegen mit der Rettungsgasse. "Das ist besser geworden", stellte Kreisbrandrat Danner fest. Nachdem viel für die Gasse geworben werde und an allen Brücken der A 92 Schilder angebracht seien, "geht das schon in die Köpfe rein". - "Es ist spürbar besser geworden", betätigte Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer, da zeige wohl auch das bei Verstößen drohende Bußgeld von 250 Euro seine Wirkung.

© SZ vom 13.09.2018 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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