Debatte in Neufahrn:Notunterkunft an neuem Standort

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Thomas Seidenberger (Freie Wähler) schlägt Kellerweg als Alternative vor

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Notunterkunft am Fürholzer Weg ist in einem maroden Zustand, zwei Container sind gar nicht mehr bewohnbar. Niemand zweifelt, dass die ganze Anlage möglichst bald ersetzt werden muss, und der Gemeinderat hat das im Herbst einstimmig beschlossen. Die Planung für den Bauantrag wollte der zuständige Ausschuss jetzt trotzdem noch nicht freigeben. Das Thema wurde vertagt. Zunächst soll jetzt noch einmal geprüft werden, ob nicht auch ein anderer Standort in Frage käme.

Denn für Neufahrn wird gerade ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) entwickelt, und da wurde eine Radfahrerbrücke über die Bahn vorgeschlagen - in Verlängerung des Fürholzer Wegs und damit im Bereich der Notunterkunft. Daran erinnerte Thomas Seidenberger (FW) nach der Vorstellung des Plans. Demnach würde die neue Anlage etwas weiter als bisher in die Straße ragen und damit die Brückenoption ein "bissl verbaut", fürchtet Seidenberger. Eine Verschiebung in Richtung Westen ist wiederum laut Bauamtsleiter Michael Schöfer nicht möglich: Die Abstandsflächen zu den Nachbargemeinden seien ohnehin schon "ausgereizt". Also müsste die Containeranlage wohl ganz weichen, wenn die Brücke kommen sollte. Diese befinde sich allerdings noch "im unausgereiften Stadium einer Idee", gab Schöfer zu bedenken. Dem gegenüber stehe "der konkrete Bedarf an den Containern".

Sollte die Brücken-Idee aber konkreter werden, und die Container müssten tatsächlich weg, wären unnötigerweise Steuergelder "rausgeworfen" worden, hielt Seidenberger dagegen. Als möglichen Alternativstandort nannte er das Gelände am Keltenweg, auf dem sich vorübergehend die Traglufthalle für Flüchtlinge befunden hatte - dort gebe es bereits alle nötigen Anschlüsse. Burghard Rübenthal (CSU) brachte dann auch noch einen möglichen Standort hinter dem Volksfestplatz ins Gespräch.

Die jetzige Notunterkunft ist fast 20 Jahre alt. Die neue, fast 300 000 Euro teure Anlage soll in jeder Hinsicht ansprechender sein: Von außen sollen die auf zwei Stockwerke zusammengestellten Container eher wie ein einfaches Gebäude aussehen. Im Inneren sollen die acht Wohnräume so angeordnet werden, dass sie einzeln genutzt oder bei Bedarf zusammengelegt werden können, wenn zum Beispiel eine Familie untergebracht werden muss. Auch die Zeit der Gemeinschafssanitärcontainer soll vorbei sein.

© SZ vom 17.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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