CSU setzt auf internes Duell:Kampf der Kandidaten

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Tobias Eschenbacher und Rudolf Schwaiger wollen Oberbürgermeister werden - die Mitglieder sollen den Kandidaten küren.

Kerstin Vogel

Im März 2012 wird in Freising ein neuer Oberbürgermeister gewählt - doch bei der Freisinger CSU muss schon vorher Wahlkampf geführt werden: Mit Tobias Eschenbacher und Rudi Schwaiger haben zum Jahresende gleich zwei führende Köpfe des Ortsverbandes ihr Interesse an einer Kandidatur offiziell bestätigt. Voraussichtlich im Spätsommer 2011 soll eine Vollversammlung der rund 400 Freisinger CSU-Mitglieder entscheiden, wem von beiden sie das Vertrauen schenkt, wie Ortsvorsitzender Erich Irlstorfer am Donnerstag sagte. Dabei schloss er auch nicht aus, dass bis dahin weitere Kandidaten oder Kandidatinnen ihren Hut in den Ring werfen.

Beide wollen Oberbürgermeister in Freising werden: Tobias Eschenbacher (links) und Rudi Schwaiger. (Foto: N/A)

Möglicherweise hält sich Irlstorfer damit selber ein Hintertürchen offen. Noch im Sommer war auch er durchaus als OB-Kandidat der Christsozialen gehandelt worden. Sein Engagement - vor allem für die beiden Freisinger Dauerbrenner-Themen Eishalle und Familienbad - hatte diesen Gedanken nahegelegt. Zuletzt allerdings war gemunkelt worden, der Ortsvorsitzende würde sich eher bereit halten, dereinst die Nachfolge des CSU-Bundestagsabgeordneten Franz Obermeier anzutreten.

Von Irlstorfer abgesehen dürften sich ansonsten weitere Bewerber aus dem Kreis der CSU gegen Eschenbacher und Schwaiger schwertun. Schließlich konnten und können sich beide im Vorfeld der Mitglieder-Entscheidung durch ihre Ämter profilieren: Gastwirt Tobias Eschenbacher ist Vorsitzender der CSU-Fraktion im Freisinger Stadtrat, Anwalt Rudolf Schwaiger der zweite Bürgermeister der Stadt. Beide werden in diesen Funktionen auch bereits das Wahlprogramm der CSU mitgestalten können, das Irlstorfer zufolge "im ersten Drittel des neuen Jahres" gemeinsam erarbeitet werden soll - unter anderem ist im Januar wieder eine Klausurtagung aller CSU-Gremien geplant.

Mit der Entscheidung, welchen Kandidaten man ins Rennen um das Amt des Freisinger Stadtoberhaupts schickt, will man sich bei den Christsozialen dagegen ein wenig mehr Zeit lassen. Den Mitgliedern sollen sich die Bewerber bei einer öffentlichen Versammlung im Spätsommer präsentieren, skizzierte der Ortsvorsitzende, danach soll ebenso öffentlich abgestimmt werden. Bis dahin werde man nichts überstürzen und "es wird keine Alleingänge geben", wie Irlstorfer versicherte. Angst vor dem demokratischen Prozess innerhalb des Ortsverbandes habe man nicht: "Wir haben zwei hervorragende Bewerber, die es sich zutrauen und denen wir es auch zutrauen. Das wird ein spannender interner Wettkampf."

Was die externe Konkurrenz um den Posten des Oberbürgermeisters angeht, hat sich zuletzt nicht viel getan. Sicher ist wohl, dass der derzeitige dritte Bürgermeister der Stadt Freising, Benno Zierer, für die Freien Wähler kandidieren wird. Nachdem Amtsinhaber Dieter Thalhammer aus Altersgründen kein weiteres Mal wird antreten können, wird bei den Sozialdemokraten der Name von Stadträtin Eva Bönig nach wie vor hoch gehandelt. Und bei den Grünen ist weiterhin die Freisinger Allzweckwaffe Christian Magerl im Gespräch. Der Abgeordnete war allerdings zuletzt im November bei einer Veranstaltung der Hochschulgemeinde wohl nicht ganz ohne Hintergedanken gefragt worden, was nach seiner Zeit im Landtag anstehe. Die Antwort: "Ich bin schon einmal einfach wieder Biologe beim Bund Naturschutz geworden."

© SZ vom 31.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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