Schützenverein Giggenhausen:Eine Hochzeit für die Vereinschronik

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Die kleine Anna mit den Eltern Marlene und Sebastian Geil und die neu geweihte Fahne mit Michael Geil, Hubert Moosrainer und Sven Conra. (Foto: oh)

Noch in Generationen wird man sich davon erzählen, wie es damals war, als Corona den Dörflern das Schützenjubiläum versaut hat, am Ende aber doch alle glücklich waren, weil die kleine Anna auf die Welt kam.

Von Kerstin Vogel

Corona hat viele Geschichten geschrieben, die meisten davon sind nicht schön. In Giggenhausen allerdings wird man sich wohl noch in Generationen davon erzählen, wie es damals war, als die Seuche den Dörflern das Schützenjubiläum versaut hat, am Ende aber doch alle glücklich waren, weil neues Leben auf Erden den besten Anlass zum Glücklichsein bietet - und man diese spezielle Corona-Geschichte ja auch als Zeichen sehen konnte, irgendwie. Als Zeichen dafür, dass es weiter geht und doch alles gut wird.

Es war ja auch alles gut gewesen, Anfang 2020, als der Schützenverein "Eintracht" Giggenhausen für Mai das große Jubiläumsfest zum 100. Geburtstag des Vereins plante. Weil mit den großen Festlichkeiten auch eine feierliche Fahnenweihe einhergehen sollte, wurden nicht nur zehn Festdamen auserkoren, es wurde auch eine Fahnenbraut ernannt, Marlene Vogler mit Namen - damals jedenfalls noch. Zusammen mit der Fahnenmutter wurde schon einmal ein Gauschützenball mit 400 Besuchern gefeiert. Die neu gestickte Fahne wurde bei der Fahnenstickerei Eibl in Olching abgeholt - "alles verlief nach Plan", wie man sich im Verein erinnert: "Aber dann kam Corona" und - das Datum mag kaum verwundern - am Freitag, 13. März 2020, wurden alle Veranstaltungen auf unbestimmte Zeit verschoben. "Schweren Herzens" wurde das Jubiläumsfest auf den 11. Juli 2021 verlegt.

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Nun kann in einem Jahr viel passieren, sogar - manches vielleicht gerade - wenn Lockdown herrscht und so hält die jüngste Vereinsgeschichte nun fest, dass die Fahnenbraut das mit der Braut auch in anderer Hinsicht wörtlich nahm: Sie wurde schwanger, ging den Bund der Ehe ein und brachte pünktlich zum Beginn des verschobenen Jubiläumswochenendes im Juli die kleine Anna auf die Welt.

Ehrensache, dass eine der Festdamen bei der nun endlich anstehenden Fahnenweihe den Part der noch unpässlichen Fahnenbraut übernahm, Ehrensache auch, dass beim anschließenden gemütlichen Teil im Biergarten des Metzgerwirts mit der Lerchenfelder Blaskapelle auf das Wohl der frischgebackenen Eltern, Sebastian und Marlene Geil, und natürlich der kleinen Anna angestoßen wurde. Ein Platz in der Vereinschronik dürfte der kleinen Familie auch für die nächsten hundert Jahre noch sicher sein.

© SZ vom 10.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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