Bürgerversammlung:Vorerst nur Straßensanierungen und Neubauten

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Bürgermeister Thaler muss die Dietersheimer vertrösten, was die gewünschte Umgehungsstraße und Bürgersaal anbelangt

Die große, neue Straße, die Ortsumgehung für Dietersheim, hängt weiter ohne Terminierung in der Warteschleife, also stehen im Ort zunächst noch die alten, kleineren Straßen im Mittelpunkt. Gerade wurde die Neufahrner Straße am Ortsausgang saniert, jetzt steht 2019 eine umfassende Reparatur der Echinger Straße an. Mindestens vier Monate wird die Baustelle den Ort prägen, bei der Bürgerversammlung am Mittwoch im Bürgersaal wurde das Projekt von den Planern ausführlich vorgestellt.

Für die Ortsumgehung werde gerade um's Geld gefeilscht, berichtete Bürgermeister Sebastian Thaler vor rund 70 Besuchern. Zusammen mit dem Garchinger Kollegen Dietmar Gruchmann wird er dieser Tage im Innenministerium vorstellig. Ein üblicher staatlicher Zuschuss für kommunale Straßenbauprojekte werde hier nicht reichen, kündigte Thaler die Linie an: "Das Projekt ist nur zu realisieren, wenn wir eine sehr hohe Förderung bekommen". An die 80 oder gar 90 Prozent soll der Staat stemmen, erwarten Eching und Garching, schließlich ist die Straße, die verlegt werden soll, eine Staatsstraße, und eine staatliche Institution, die Technische Universität am Garchinger Forschungscampus ist einer der Hauptprofiteure der neuen Trassenführung.

Die Zukunft des Dietersheimer Bürgersaals sei angesichts der zentralen Bauprojekte in Eching, mit dem Rathaus und in Günzenhausen mit dem neuen Feuerwehrhaus, momentan in den Hintergrund getreten, räumte der Bürgermeister auf Nachfrage aus der Versammlung ein. Der von Vereinen, aber auch vielen privaten Feiernden gern genutzte Saal muss bautechnisch nachgerüstet werden - und es gibt Klagen aus der Nachbarschaft wegen Ruhestörung. Status: Es ist kompliziert. Thaler sagte, der nötige Umbau mit einer Nachrüstung von behindertengerechten Sanitäranlagen und den nötigen Kapazitäten in der Küche werde von der Gemeinde auf jeden Fall erledigt, das Geld sei bereits reserviert, es fehle nur gerade an der nötigen Manpower im Gemeindebauamt. Ob das dann angesichts der Klagen auch reiche, um eine quasi Gaststättennutzung genehmigt zu bekommen, sei "relativ fraglich", sagte er, "aber wir haben es noch nicht ganz aufgegeben".

Inclusive von formal so deklarierten Zweitwohnsitzen hat Dietersheim bei den Einwohnerzahlen gerade die 2000-er-Marke genommen. Der Quantensprung in der Ortsentwicklung steht dann mit den beiden geplanten Neubaugebieten im Süden an. Während Thaler in seinem Referat das Baugebiet Süd-West gar nicht mehr erwähnte, weil seit Jahren keine Einigung unter den Grundeigentümern zu erreichen ist, werden in Süd-Ost schon erste Parzellen bebaut. Die Gemeinde vergibt hier acht Bauplätze für Einfamilien- und 23 für Doppelhäuser im Wohnbaumodell, das der Bürgermeister ausgiebig vorstellte. Ein Quadratmeterpreis von 609 Euro plus wahrscheinlich 150 Euro sei in einem vergünstigten Modell "durchaus ein stolzer Preis", räumte Thaler ein, "aber sie wissen, wie der Marktpreis ist". Die Gemeinde habe mit 30 Prozent Abschlag auf den Listenpreis "getan, was wir tun konnten".

Auch am Anger wird in Dietersheim neues Bauland erschlossen. Hier läge die Bereitschaft aller Grundeigentümer zur Beteiligung vor, schilderte der Bürgermeister, nun starte die Planung und das Umlegungsverfahren zur gerechten Aufteilung der Flächen. Ein Zeitplan könne "noch nicht seriös" benannt werden. Vorgesehen sei ein Mix aus Häusern und Wohnblöcken, in der Summe aber "etwas weniger dicht als in Eching". Der Spiel- und Bolzplatz am Anger solle erhalten bleiben.

© SZ vom 12.10.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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