Bürgerversammlung in Giggenhausen:Hochwasserschutz bleibt ein Problem

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Auch der neue Ortssprecher von Giggenhausen, Rudi Geil, wird sich mit dem Dauerbrenner befassen müssen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Rechnung der Giggenhausener geht ganz einfach: Drei Gemeinderäte kommen aus dem Dorf, eine weitere ist zumindest dort geboren und aufgewachsen - macht zusammen "dreieinhalb" Gemeinderäte. "Damit ist Giggenhausen schon fast überrepräsentiert", sagte Rudi Geil und schmunzelte. Er wird künftig ebenfalls ein Sprachrohr sein: Der 59-jährige EDV-Programmierer wurde in der Bürgerversammlung zum neuen Ortssprecher von Giggenhausen und somit zum Nachfolger von Christopher Aichinger gewählt. Dieser musste das Amt niederlegen, weil er in den Gemeinderat nachgerückt ist.

Einige der Themen, mit denen er sich in den vergangenen vier Jahren befasst hat, werden auch seinen Nachfolger weiter beschäftigen - zum Beispiel der Hochwasserschutz. Denn der Dorfbach ist an vielen Stellen verrohrt, der ursprüngliche Bachlauf wurde in der Vergangenheit komplett geändert, das Wasser fließt durch tiefe Sohlschalen, es gibt zu wenig Pufferstreifen zu den Äckern, und zu wenig Senken werden für den Rückhalt genutzt - das alles steht in einem Gutachten. Immer wieder kommt es deshalb zu Überflutungen. Von einem sogenannten 100-jährigen Hochwasser betroffen wären bei den Gebäuden aber wohl nur das Feuerwehrhaus und das benachbarte Wohnhaus, wie Florian Hinz vom Wasserwirtschaftsamt erklärte. So etwas hat Auswirkungen auf die Förderfähigkeit von umfassenden Schutzmaßnahmen. Hinz sprach mit Blick auf die hohen Kosten von einem "Missverhältnis", die Investitionen müssten "halbwegs wirtschaftlich" sein. Man könne jedoch womöglich mit kleineren Maßnahmen auch etwas erreichen, sagte er. Genannt wurden etwa eine Verkleinerung des Rohrdurchlasses und ökologische Maßnahmen.

Ähnliche Probleme mit der Hochwasserschutz-Förderung hat auch Fürholzen - allerdings ist der Fall in Giggenhausen noch einmal anders gelagert: Dort fehlt es ohnehin an Grundstücken für eine größere Lösung, weil die Eigentümer die Flächen nicht zur Verfügung stellen wollen. Andererseits wäre ein Rückhaltebecken "kein Schmuckstück für den Ort", gab Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) zu bedenken. Das Thema wird nun in der nächsten Gemeinderatssitzung wieder auf die Tagesordnung kommen.

Ein Dauerthema ist in Giggenhausen der schlechte Zustand der Staatsstraße, die mitten durch den Ort läuft und auch die Hauptverbindung nach Freising darstellt. Die Fahrbahn sei "schlechter als unsere Feldwege", schimpfte ein Zuhörer. Andere berichteten einmal mehr von gefährlichen Situationen in der Ortsdurchfahrt, gerade für die Schulkinder. Die Giggenhausener kämpfen deshalb weiter für "Tempo 30", wobei die Zuständigkeit dafür nicht bei der Gemeinde Neufahrn liegt. Man werde aber an den übergeordneten Stellen "strategisch lästig bleiben", kündigte der scheidende Ortssprecher Aichinger an.

© SZ vom 16.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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